Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Brian Folt

Ashton - 2007 - 02

Ashton, K. G. & R. L. Burke (2007): Long-term retention of a relocated population of gopher tortoises. – Journal of Wildlife Management 71(3): 783-787.

Langzeitverbleib von umgesiedelten Populationen der Gopherschildkröte

DOI: 10.2193/2005-583 ➚

Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Tracey D. Tuberville
Georgia-Gopherschildkröte,
Gopherus polyphemus,
© Tracey D. Tuberville

Umsiedlung von Gopherschildkröten (Gopberus polyphemus) in Florida, USA, werden häufig als Erhaltungsmaßnahme benutzt, wenn Schildkröten zukünftiges Bauland besiedeln. Hier liefern wir Informationen über den Ansiedlungserfolg und den Gesundheitsstatus von umgesiedelten Populationen der Gopherschildkröten für einen Zeitraum von 17 Jahren nach der Umsiedlung. Wir kombinieren unsere 17 Jahresdaten mit jenen aus früheren Erhebungen, die ein und zwei Jahre nach der Umsiedlung erfolgten, um die Veränderungen im Ansiedlungserfolg über die Zeit zu ermitteln. Ebenso untersuchten wir, ob sich der Ansiedlungserfolg je nach Altersklasse und Geschlecht verändert. Von 74 Gopherschildkröten, die 1985 umgesiedelt worden waren, waren 31 noch im Jahr 2002 vorhanden. Wir fanden für das erste Jahr eine Ansiedlungsrate von 42 % und für jedes weitere Jahr eine 100 %ige Ansiedlungsrate, wenn wir den Prozentsatz der umgesiedelten Tiere, die bei jeder Erhebung wiedergefunden werden konnten, zugrundelegen. Wir fanden eine 73 %ige Ansiedlungsrate und eine 92 %ige Ansiedlungsrate vom ersten zum zweiten Jahr nach Umsiedlung und eine Gesamtansiedlungsrate von 98,5 % vom zweiten Jahr bis zum 17. Jahr basierend auf der Annahme, dass alle Individuen, die bei den später erfolgten Erhebungen vorhanden waren, auch schon bei den vorhergehenden, früheren Erhebungen vorhanden waren. Wir fanden weder signifikante Unterschiede in den Ansiedlungsraten der adulten und juvenilen Schildkröten noch für weibliche und männliche Schildkröten während dieser 17 Jahre. Umgesiedelte Gopherschildkröten zeigten natürliche Wachstumsraten, die auf gute Gesundheit schließen lassen, aber dennoch zeigten 35 % der Tiere zumindest mehr als eine symptomatische Episode einer Infektion der oberen Luftwege (URTD), einer Krankheit, die anderen Orts mit dem Rückgang der Schildkrötenpopulationen assoziiert ist. Somit lässt sich feststellen, dass die Ansiedlungsrate bei umgesiedelten Gopherschildkröten während der Jahre variiert, wobei die höchsten Verluste im ersten Jahr nach der Umsiedlung auftreten, aber eine fast 100 %ige Ansiedlungsrate in den Folgejahren zu beobachten ist. Generell können wir in dieser Studie feststellen, dass Umsiedlungsmaßnahmen zu einer erfolgreichen Erhaltung der Gopherschildkröten beitragen, aber wir sagen anhand der Befunde auch vorher, dass ohne zusätzliches Management (durch Brandkontrolle und Begrenzung der Beutegreifer) diese umgesiedelte Population nicht zu erhalten sein wird.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine eindrucksvolle Studie zum Erfolg solcher Umsiedlungsmaßnahmen, die auch klar macht, dass unter Schutz stellen nicht reicht, sondern anhaltende Managementmaßnahmen für den Erfolg mitverantwortlich sind. Siehe auch Kimberleigh et al. (2007).

Literatur

Kimberleigh, J. F., C. R. Tracy, P. A. Medica, R. W. Marlow & P. S. Corn (2007): Return to the wild: Translocation as a tool in conservation of the Desert Tortoise (Gopherus agassizii). – Biological Conservation 136(2): 232-245 oder Abstract-Archiv.

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