Lyons, Amanda L., Rebecca Y. Kartzinel, Bianca R. P. Brown, Scott W. Buchanan, Lisa M. Ferguson, Brian A. Williamson & Tyler R. Kartzinel (2025): Levels and partitioning of genetic variation of northeastern populations of diamondback terrapin (Malaclemys terrapin). – Journal of Heredity: Online ahead of print.
Das Niveau der Aufteilung bei der genetischen Variation bei den nordöstlichen Populationen der Diamantschildkröte (Malaclemys terrapin).

Malaclemys terrapin,
im Aquaterrarium
© Hans-Jürgen Bidmon
Die Diamantschildkröte (Malaclemys terrapin) ist eine mittelgroße Schildkröte, die als Schlüsselprädator in den Salzwiesenökosystemen im Osten Nordamerikas fungiert. Die Diamantschildkröte war in der Vergangenheit aufgrund von Lebensraumverlust und Überfischung mit einem Rückgang der Population konfrontiert, was dazu geführt hat, dass sie in mehreren Gerichtsbarkeiten im nördlichen Teil ihres Verbreitungsgebiets unter Schutz gestellt wurde. Um das Ausmaß und die Aufteilung der genetischen Variation der Diamantschildkröte in der gesamten nordöstlichen Region zu charakterisieren, verwendeten wir die Restriktionsstellen-assoziierte DNA-Sequenzierung (RADseq). Wir analysierten die genetische Variation von 116 Individuen, die an 18 Standorten gesammelt wurden. Die genetische Vielfalt innerhalb der Population war relativ gering (He = 0,080-0,122), und wir beobachteten eine starke negative Korrelation zwischen Vielfalt und Breitengrad. Darüber hinaus war der Grad der genetischen Differenzierung moderat (paarweises FST = 0,00–0,19), wobei das mittlere paarweise FST jeder Population eine starke positive Korrelation mit dem Breitengrad aufwies. Zusammengenommen stimmen diese Ergebnisse mit einem Modell der seriellen Besiedlung aus einem pleistozänen Refugium im mittleren Atlantik überein. Die räumliche genetische Variation ließ sich am besten durch ein Landschaftsmodell erklären, das die Migration auf Küstenlebensräume beschränkte, wo Populationen am nördlichen Rand des Verbreitungsgebiets eine vergleichsweise geringe genetische Vielfalt aufwiesen und genetisch stärker von Populationen im Süden unterschieden waren – was mit ihrer größeren geografischen Isolation übereinstimmt. Mischungsanalysen ergaben eine schwache genetische Clusterbildung, wobei die Verteilung der genetischen Cluster die kombinierten historischen Auswirkungen der Isolation durch Entfernung und der durch den Menschen verursachten Umsiedlungen widerspiegelte. Regionale Bemühungen zur Wiederherstellung des Lebensraums der Sumpfschildkröten oder zur Wiederansiedlung von in Gefangenschaft lebenden Individuen sollten die Muster des historischen Genflusses berücksichtigen und dabei die relativ unterschiedlichen und isolierten Populationen am nordöstlichen Rand des Verbreitungsgebiets berücksichtigen.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Hier verwundert es schon etwas, dass die genetische Variation doch noch deutliche Unterschiede aufweist obwohl die Autoren auch auf die Vermischung durch Umsiedlung verweisen, denn laut Converse et al. (2017) sollte man davon ausgehen, dass die Durchmischung noch ausgeprägter sein sollte.
Literatur
Converse, P. E., S. R. Kuchta, J. S. Hauswaldt & W. M. Roosenburg (2017): Turtle soup, Prohibition, and the population genetic structure of Diamondback Terrapins (Malaclemys terrapin). – PLoS One 12(8): e0181898 oder Abstract-Archiv.
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Malaclemys terrapin – Diamantschildkröte
