Glattrückige Schlangenhalsschildkröte, Chelodina longicollis, – © Stefan Thierfeldt

Zelmer - 2008 - 01

Zelmer, D. A. & T. R. Platt (2008): Structure and similarity of helminth communities of six species of Australian turtles. – Journal of Parasitology 94(4): 781-787.

Struktur und Übereinstimmung der Helminthengemeinschaften bei sechs Spezies australischer Schildkröten.

DOI: 10.1645/GE-1487.1 ➚

Kreffts Spitzkopfschildkröte, Emydura macquarii krefftii, – © Eric J. Nordberg
Kreffts Spitzkopfschildkröte,
Emydura macquarii krefftii,
zwei mondbadende Exemplare
am Rossfluss
© Eric J. Nordberg

Die Muster der Vergesellschaftungsstruktur sowie der Gemeinschaftsübereinstimmung von Helminthen von sechs Schildkrötenarten wurde untersucht. Jede Schildkröte stammte aus unterschiedlichen separaten Lokalitäten in Australien, wo die Exemplare zwischen 1993 und 1994 gesammelt worden waren. Elseya latisternum (n = 11) und Emydura kreffti (n = 16) stammten aus dem nördlichen Queensland, Emydura macquarii macquarii (n = 11) aus dem südlichen Queensland, Emydura macquarii dhara (n = 11) und Chelodina longicollis (n = 11) aus dem nördlichen New South Wales und Chelodina oblonga (n = 5) aus Westaustralien. Der lokale Parasitenspeziesreichtum korrelierte nicht mit der geographischen Herkunft der Wirtsspezies. Die Unterschiede bei der Parasitendiversität zwischen den Wirtsschildkröten bezogen sich primär auf die Unterschiede in deren gleicher Verteilung, also ein Muster, das von lokalen Habitatcharakteristika mitbestimmt wird und weniger von artspezifischen Unterschieden im Kolonisationspotential abhängt. Die Zuordnung und Analyse der Übereinstimmung zeigte ein klares Muster einer eigenen Gemeinschaftsstruktur für Chelodina spp., das distinkt und verschieden zu jener der anderen Wirtsarten war, was letztendlich ein hohes Maß an Überlappung bei der Gemeinschaftsstruktur zeigt. Obwohl es diese Überlappung bei den Parasitengemeinschaften von Em. kreffti und El. latisternum gab, zeigte sich auch, dass die Komponenten der Gemeinschaft bei den anderen beiden Spezies Em. m. dhara und Em. m. macquarii stärker voneinander abwichen, als das für die Parasitenkomponentengemeinschaft bei Em. kreffti oder El. latisternum der Fall war.

 Emydura macquarii, – © Bruce C. Chessman
Breitrand-Spitzkopfschildkröte,
Emydura macquarii,
© Bruce C. Chessman

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine etwas komplizierte Arbeit, die aber klar hervorhebt, dass diese Schildkröten von mehreren Parasiten gleichzeitig besiedelt sind und dass sich die Parasitengemeinschaft, die man bei Chelodina-Spezies findet, deutlich von der der anderen Arten unterscheide. Ebenso gibt es bei den anderen Arten zwar gleiche Parasiten, die miteinander in den Wirtsschildkrötenspezies vergesellschaftet sind, aber die Häufigkeit mit der einzelne Parasitenspezies innerhalb der Parasitengemeinschaft vorhanden sind, unterscheidet sich zumindest für E. m. dhara und E. m. macquarii deutlicher. Insgesamt macht die Arbeit aber klar, dass es keine exakte Wirtsspezifität der Parasiten für eine bestimmte Schildkrötenart gibt, bestenfalls lässt sich eine gewisse Gattungsspezifität zwischen jenen Parasiten, die in der Gattung Chelodina vorkommen, und jenen, die in den Gattungen Elseya/Emydura vorkommen, feststellen.

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