Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, ein albinotischer Schlüpfling – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)
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Xiao - 2023 - 02

Xiao, Z., M. Cheng, X. Hu, M. Xue, N. Jiang, W. Liu, Y. Fan, Y. Meng, C. Xu & Y. Zhou (2023): Pathological changes of highly pathogenic Bacillus cereus on Pelodiscus sinensis. – Veterinary Quarterly 43(1): 1-10.

Pathologische Veränderungen hervorgerufen durch einen hochgradig pathogenen Bacillus cereus bei Pelodiscus sinensis.

DOI: 10.1080/01652176.2023.2287191 ➚

Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)
Chinesische Weichschildkröte,
Pelodiscus sinensis,
© Robert Hentschel
(www.chrysemys.com)

Es erfolgte ein Ausbruch einer Erkrankung mit sehr hoher Mortalitätsrate in einer Zuchtfarm für Chinesische Weichschildkröten (Pelodiscus sinensis) in der Provin Hubei. In dieser Studie isolierten einen hochgradig pathogenen Bacillus cereus Stamm (Y271) bei den erkrankten P. sinensis. Y271 enthält eine β-Haemolyse und enthält Gene für Haemolysin BL (hblA, hblC, und hblD), ein nicht-hämolytisches Enterotoxin NHE (nheA, nheB, und nheC), sowie Enterotoxin FM (entFM). Y271 ist extrem pathogen bei P. sinensis mit einer LD50 = 6,80 × 103 CFU/g Körpergewicht. B. cereus wurde in vielen Organen der infizierten P. sinensis nachgewiesen. Dabei enthielt die Milz die höchste Menge an Kopien (1,54 ± 0,12 × 104 Kopien/mg). Viele infizierte Organe von befallenen P. sinensis zeigten deutliche pathologische Veränderungen insbesondere in Milz, Leber, Nieren und im Darm. Dabei zeigte sich die Zerstörung der Gewebe durch Läsionen, Nekrosen, Einblutungen sowie inflammatorische Zellinfiltrate. Die Vermehrung von B. cereus wurde in Milz, Leber und anderen Geweben beobachtet. Das Darmmikrobiom der erkrankten P. sinensis war zudem verändert, wobei die Häufigkeit der Firmicutes, Fusobacterium und Actinomyces gegenüber gesunden Individuen deutlich zugenommen hatten. Allobaculum, Rothia, Aeromonas sowie Clostridium zeigten auch eine höhere Abundanz als bei den gesunden Schildkröten. Insgesamt lag die Anzahl der Arten von Darmmikroben (472) bei den erkrankten Weichschildkröten deutlich niedriger als bei den gesunden P. sinensis (705). Y271 erwies als sensitiv für mehrere Medikamente wie Florfenicol, Enrofloxacin, Neomycin und Doxycycline. B. cereus ist ein ätiologisches Agenz, das bei P. sinensis hohe Todesraten verursacht und birgt daher ein potenzielles Risiko bei der Kultivierung von P. sinensis.

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