Tabascoschildkröte, Dermatemys mawii, – © Yanel Tovar de la Cruz
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Reyes-Grajales - 2025 - 01

Reyes-Grajales, E., M. Cazzanelli, N. P. López-León, A. Sepúlveda-Lozada, L. A. M. Alonso, M. Soria-Barreto & R. Rodiles-Hernández (2025): Stable isotope analysis reveals inter- and intraspecific trophic relationships of the endangered Central American river turtle in southern Mexico. – Limnologica 112(2): 126238.

Die stabile Isotpenanalyse lässt im südlichen Mexiko inter- und intraspezifische Ernährungsbeziehungen bei der gefährdeten Zentralamerikanischen Flussschildkröte erkennen.

DOI: 10.1016/j.limno.2025.126238 ➚

Tabascoschildkröte, Dermatemys mawii, – © Mariana Yanel Tovar de la Cruz
Tabascoschildkröte,
Dermatemys mawii,
© Mariana Yanel Tovar de la Cruz

Studien zur trophischen Ökologie verbessern unser Verständnis der Artenbeziehungen innerhalb von Gemeinschaften und Ökosystemen und liefern wichtige Informationen für Schutzprogramme, die auf gefährdete Arten abzielen. Die mittelamerikanische Flussschildkröte (Dermatemys mawii) ist eine der am stärksten gefährdeten Schildkrötenarten weltweit, doch ihre trophische Ökologie wurde bisher kaum untersucht. Auf der Grundlage einer Analyse stabiler Isotope (Delta 13C und Delta 15N) haben wir gemeinschaftsweite Metriken und Mischmodelle für stabile Isotope angewendet, um die intraspezifische Variation in der Isotopennische von D. mawii zwischen verschiedenen Alters- und Geschlechtskategorien, ihre interspezifischen Beziehungen zu dominanten Fischarten und den relativen Beitrag basaler Ressourcen zu ausgewählten aquatischen Konsumenten in einem Altwasser im Süden Mexikos zu bewerten. Die gemeinschaftsweiten Messwerte deuteten darauf hin, dass D. mawii-Jungtiere eine größere Vielfalt an Nahrungsressourcen konsumierten und/oder Zugang zu einer größeren Vielfalt an Lebensräumen hatten als Erwachsene, unabhängig vom Geschlecht. Durch die Mischmodelle stellten wir fest, dass die Wasserpflanze Pistia stratiotes die Hauptnahrungsquelle für erwachsene Weibchen darstellte, während Uferpflanzen für Jungtiere und erwachsene Männchen wichtiger waren, was auf eine innerartliche Nischenaufteilung hindeutet. Wir haben auch unterschiedliche Energiepfade für D. mawii und Fische identifiziert, wobei Schildkröten auf Gefäßpflanzen (sowohl Ufer- als auch Wasserpflanzen) angewiesen sind, während Fische hauptsächlich von Seston (Schwimmende pflanzliche und tierische Bestandteile im Wasser) abhängig sind. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass D. mawii eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf spielen und möglicherweise das Vorkommen der freischwebenden Makrophyte P. stratiotes am Untersuchungsort regulieren könnte.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Sicherlich ist dieser Geschlechtsunterschied, den hier die adulten Weibchen zeigen sehr interessant und es wäre sicher von Interesse, ob sich das so in anderen Habitaten auch beobachten lässt. Denn letztendlich wäre es auch von Interesse zu erfahren, ob P. stratiotes auch wesentliche Nahrungskomponenten für den Dotter liefert, die in anderen Pflanzen weniger vorhanden sind, da davon auch die Reproduktionsrate und die Populationserholung abhängig sein könnten.

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