Papua-Weichschildkröte, Carettochelys insculpta, – © Hans-Jürgen Bidmon

Doody - 2003 - 02

Doody, J. S., R. A. Sims & A. Georges (2003): Gregarious behavior of nesting turtles (Carettochelys insculpta) does not reduce nest predation risk. – Copeia 2003(4): 894-898.

Das assoziative Verhalten Eier legender Wasserschildkröten (Carettochelys insculpta ) reduziert nicht das Risiko von Nestraub

DOI: 10.1643/h203-012.1 ➚

Papua-Weichschildkröte, Carettochelys insculpta, – © Hans-Jürgen Bidmon
Papua-Weichschildkröte,
Carettochelys insculpta,
© Hans-Jürgen Bidmon

Das assoziative Verhalten trächtiger Weibchen kurz vor der Eiablage könnte mit verschiedenen Funktionen erklärt werden, eine davon wäre, dass die Überlebenschance für die Nachkommen verbessert wird. Durch das gemeinschaftliche Ablegen und das Clustern von Nestern in hoher Dichte könnten die Weibchen das Risiko mindern, dass ihr Nest geraubt wird. Wir überprüften die Hypothese, dass die Nestdichte das Überleben der Eier erhöht, an der Neuguinea-Weichschildkröte (Carettochelys insculpta) entlang eines Flusses im nördlichen Australien. Für Strände mit mehreren Nestern lag die Wahrscheinlichkeit, von Nesträubern geplündert zu werden, dreimal höher als für Strände mit nur einem Nest. Allerdings hatte die Anzahl der Nester an einem Strand keinen direkten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines Nestraubs, wenn Strände mit einzelnen Nestern mit solchen mit kleinen Gruppen (n=2-5) und solchen mit großen Gruppen (n=6-8) von Nestern verglichen wurden. Damit konnte klar gezeigt werden, dass das Gemeinschaftsverhalten trächtiger Weibchen während der Eiablage nicht dazu dient, das Risiko des Nestraubs zu reduzieren. Es werden noch vier weitere Hypothesen bezüglich dieses Verhaltens diskutiert: (1) die Anzahl der Niststrände ist limitiert (so dass sie gemeinschaftlich genutzt werden müssten); (2) die Eiablage in Gruppen reduziert das Risiko der ablegenden Weibchen einem Beutegreifer zum Opfer zufallen, (3) die Eiablage in Gruppen reduziert das Risiko für die Schlüpflinge erbeutet zu werden und (4) die soziale Interaktion der trächtigen Weibchen dient dem Informationsaustausch über die Lage geeigneter Niststrände und reduziert dadurch den Energieverbrauch für die einzelnen Weibchen, den sie aufwenden müssten, um selbst einen geeigneten Ablageplatz ausfindig zu machen.

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