Waldbachschildkroete, Glyptemys insculpta, Jungtiere in Freilandanlage - © Hans-Jürgen Bidmon

Arivisais - 2004 - 01

Arivisais, M., E. Levesque, J. C. Bourgeois, C. Daigle, D. Masse & J. Jutras (2004): Habitat selection by the wood turtle (Clemmys insculpta) at the northern limit of its range. – Canadian Journal of Zoology – Revue Canadienne de Zoologie 82(3): 391-398.

Habitatauswahl bei der Waldbachschildkröte (Clemmys insculpta) in ihrem nördlichsten Verbreitungsgebiet

DOI: 10.1139/z04-012 ➚

Waldbachschildkröte, Glyptemys insculpta, – © Hans-Jürgen Bidmon
Waldbachschildkröte,
Glyptemys insculpta,
Jungtiere in Freilandanlage
© Hans-Jürgen Bidmon

Wir charakterisierten die je nach Jahreszeit bevorzugten Lebensräume der Waldbachschildkröte Clemmys insculpta Le Conte, 1829, in der Region Mauricie der Provinz Quebec, Kanada. Wir bestimmten zusätzlich, ob diese Art die Habitate je nach Verfügbarkeit innerhalb ihres Reviers aufsucht und bestimmten die Faktoren, die einen Einfluss auf die Auswahl der Habitate haben. Die Lebensräume von 20 Waldbachschildkröten wurden anhand von wöchentlich durchgeführten radiotelemetrischen Ortungen während der Aktivitätsphase 1997 erfasst. Die Schildkröten bewohnten sehr unterschiedliche terrestrische und aquatische Habitate. Die bevorzugten terrestrischen Habitate, die während des ganzen Sommers genutzt wurden, waren dadurch charakterisiert, dass sie hauptsächlich von Alnus rugosa, (Du Roi) Spreng.), der Runzelblättrigen Erle bewachsen waren. Es ergaben sich aber zwei Auffälligkeiten, denn vor der Eiablage und in der Prähibernationsphase nutzten die Schildkröten fasst ausschließlich aquatische Lebensräume und Erlenbestände, während sie zur Zeit der Eiablage und in der Zeit nach der Eiablage bis zur Prähibernationsphase auch andere Habitate mit einbezogen. Dabei wählten sie die Standorte nicht zufällig aus, sondern selektierten sie, wobei sie bevorzugt junge Baumbestände (ca. 16 Jahre alt) mit 1-4 m Höhe bevorzugten. Des Weiteren wiesen die Habitate eine niedrige und ausgedünnte Krautschicht auf (25 % der Fläche), hatten eine mittlere Dichte in der Strauchschicht (35 %) und eine nur niedrige Beschattung durch Baumkronen (0-50 %). Dieses Wissen ist hilfreich für die Durchführung von Schutzmaßnahmen und zur Biotopgestaltung.

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