Maurische Landschildkröte, Testudo graeca, – © Hans-Jürgen Bidmon

Barradas - 2019 - 01

Barradas, P. F., J. R. Mesquita, C. Lima, L. Cardoso, A. M. Alho, P. Ferreira, I. Amorim, R. de Sousa & F. Gärtner (2019): Pathogenic Rickettsia in ticks of spur-thighed tortoise (Testudo graeca) sold in a Qatar live animal market. – Transboundary and Emerging Diseases 67(1): 461-465.

Pathologische Rickettsien in Zecken an Maurischen Landschildkröten (Testudo graeca) die auf dem Lebendtiermarkt in Qatar verkauft werden.

DOI: 10.1111/tbed.13375 ➚

Maurische Landschildkröte, Testudo graeca, – © Hans-Jürgen Bidmon
Maurische Landschildkröte,
Testudo graeca,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Verbreitung von Arthropoden als Übertragungsvektoren für zoonotische Pathogene durch Wirtstiere und durch deren unkontrollierten grenzübergreifenden Tierhandel wie z. B. Exoten und Haustiere stellt eine wichtige Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. In der vorliegenden Arbeit beschreiben wir die Einfuhr von pathogenen Rickettsia africae und R. aeschlimanni durch Zecken die an nach Qatar importierten Landschildkröten saßen. Insgesamt wurden 21 Zecken von Haustierschildkröten (Testudo graeca) aus Doha im Mai 2018 abgesammelt und bezüglich der Artbestimmung und Charakterisierung der Rickettsia spp. untersucht. Die morphologische und molekulare Analyse der Zecken identifizierte sie als Hyalomma aegyptium. Die molekulare Analyse von Teilsequenzen der ompA und gltA-Gene zeigte, dass in diesen Zecken Rickettsien-Sequenzen vorhanden waren die mit den Sequenzen die für R. aeschilimanii und R. africae übereinstimmten. Da präadulte Stadien von H. aegyptium auch den Menschen befallen können und die Zecken auch eine Rolle bei der Übertragung von R. aeschilimanii und R. africae auf den Menschen spielen warnen wir vor der Einfuhr von nicht-einheimischen Haustieren die als Vehikel zur Zeckeneinfuhr dienen und die als Übertragungsvektoren sowohl für Tier- wie auch für Menschenpathogene fungieren. Die Einfuhr von exotischen Arten in nicht-autochthone Länder bedarf einer strikten Kontrolle und der Etablierung guter Überwachungsuntersuchungen um das potentielle Risiko exotischer Krankheitsepedemien einzudämmen.

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