Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin, im Aquaterrarium mit Entengrütze – © Hans-Jürgen Bidmon

Bradke - 2025 - 01

Bradke, Danielle R., Mark G. Dodd & John C. Maerz (2025): Potential and Limitations of Unmarked Population Surveys to Inform State-Wide Management for Diamondback Terrapins. – Chelonian Conservation and Biology 24(1): 77-89.

Das Potential und die Einschränkungen bei Populationserhebungen von nicht markierten Tieren als Informationsgrundlage für das bundesstaatenweite Management von Diamantschildkröten.

DOI: 10.2744/CCB-1623.1 ➚

Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin – © Hans-Jürgen Bidmon
Diamantschildkröte,
Malaclemys terrapin,
im Aquaterrarium
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Überwachung der Diamantschildkröten (Malaclemys terrapin) in ihrem Lebensraum Salzwiesen ist schwierig. Eine groß angelegte Überwachung ist jedoch erforderlich, um den Zustand der Populationen zu verstehen und ein gezieltes Management effektiv umzusetzen. Das Georgia Department of Natural Resources (GA DNR) ist daran interessiert, ein langfristiges Überwachungsprogramm zu entwickeln, mit dem es die relative Häufigkeit von Sumpfschildkröten in den Bächen des Bundesstaates verfolgen kann, um unterschiedlich intensive Managementmaßnahmen einzuleiten. Ziel dieser Studie war es, das Potenzial von wiederholten Kopfzählungen und binomialen N-Mischungsmodellen zu untersuchen, um die landesweiten Überwachungs- und Managementziele des GA DNR zu unterstützen. Wir verwendeten die Methode der unmarkierten wiederholten Zählung, um die Standorte in drei Stufen der relativen Abundanz zu kategorisieren und dabei die Unsicherheit der Schätzungen zu berücksichtigen. Die Schätzungen der relativen Abundanz waren jedoch empfindlich gegenüber dem Zeitpunkt der Probenahme innerhalb der aktiven Saison und dem Ort der Probenahme entlang des Baches, was auf die Grenzen dieser Methode hinweist. Die Ergebnisse zeigten auch, dass mit zunehmendem Erhebungsaufwand auch die Zahl der Standorte zunahm, die mit Sicherheit einer höheren Abundanzkategorie zugeordnet werden konnten. Wenn das Ziel darin besteht, die Anzahl der Bäche zu minimieren, die intensivere und möglicherweise restriktivere Managementmaßnahmen erfordern, wird daher ein hoher Erhebungsaufwand empfohlen. Da die Schätzungen der relativen Abundanz unter Verwendung von Kopfzählungsmethoden je nach Zeitpunkt und Ort der Probenahme variieren, müssten die Erhebungsmethoden standardisiert und über die Jahre hinweg einheitlich sein. Bei umsichtiger Anwendung könnte eine Methode mit Kopfzählungen und N-Mischungsmodellen das wirksamste Mittel zur landesweiten oder regionalen Überwachung von Sumpfschildkröten an einer großen Anzahl von Standorten sein. Darüber hinaus könnte die Fähigkeit von Erhebungen zur Kopfzählung, Entscheidungen über die Bewirtschaftung von Sumpfschildkröten in großen Gebieten und an vielen Standorten zu treffen, verbessert werden, wenn sie in laufende langfristige Wiederfangstudien an einer kleineren Anzahl von Standorten integriert werden.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Hier wird klar aufgezeigt, wie unsicher die Erfassung von Diamantschildkröten durch die reine Zählung der Köpfe ist und wie begleitende Studien mit einer Fang-Wiederfangmethode weiterhelfen könnten. Sicher mag eine Zunahme bei den Erfassungszeiträumen genauere Daten liefern. Hier wird aber auch eine Standardisierung empfohlen und da werde ich oft skeptisch, denn wir wissen wohl alle wie wetterabhängig Schildkröten- und Reptilienbeobachtungen sein können.

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