Peruanische Froschkopf-Schildkröte, Mesoclemmys raniceps, – © Fábio A. G. Cunha

Cunha - 2019 - 01

Cunha, F. A. G., T. Fernandes, J. Franco & R. C. Vogt (2019): Reproductive Biology and Hatchling Morphology of the Amazon Toad-headed Turtle (Mesoclemmys raniceps) (Testudines: Chelidae), with Notes on Species Morphology and Taxonomy of the Mesoclemmys Group. – Chelonian Conservation and Biology 18(2): 195-209.

Die Reproduktionsbiologie und die Schlüpflingsmorphologie bei der Amazonas-Krötenkopfschildkröte (Mesoclemmys raniceps) (Testudines: Chelidae) mit Anmerkungen zur Morphologie der Art und zur Taxonomie der gesamten Mesoclemmys-Gruppe.

DOI: 10.2744/CCB-1271.1 ➚

Peruanische Froschkopf-Schildkröte, Mesoclemmys raniceps, – © Fábio A. G. Cunha
Peruanische Froschkopf-Schildkröte,
Mesoclemmys raniceps,
© Fábio A. G. Cunha

Mesoclemmys raniceps ist eine mittelgroße Wasserschildkröte die sehr weitverbreitet im nördlichen Amazonasbecken Südamerikas vorkommt. Es gibt nur wenig publizierte Angaben zu ihrer Reproduktionsbiologie. Es besteht dabei die Schwierigkeit die Jungtiere dieser Spezies in der Wildnis zu identifizieren und es gibt etliche Kontroversen in Bezug auf deren taxonomischen Status für die gesamte Mesoclemmys nasuta-Gruppe. Wir inkubierten hier Eier von bekannten Weibchen mit bekanntem, lokal-spezifischen Herkunftsnachweis bei kontrollierten und natürlichen Temperaturen. Anschließend beschreiben wir die Schlüpflinge. Es zeigte sich, dass die Eier nach einer Inkubationszeit von 249 Tagen bei 28 °C schlüpften. Die Inkubationsexperimente zeigten, dass sowohl M. raniceps wie auch Mesoclemmys heliostemma-Phänotypen aus ein und demselben Gelege schlüpfen was nahelegt, dass diese Taxa zusammengehören. Mesoclemmys wermuthi wurde fälschlicherweise als Synonym für M. nasuta benutzt und später als M. raniceps in den Artstatus erhoben wurde, wurde alles zu M. raniceps gestellt. Letzteres führte zu einer Konfusion und der falschen Annahme, dass M. raniceps verschieden zu M. heliostemma ist. Mesolemmys wermuthi ist aber eine eigenständige Art die sich von M. raniceps unterscheidet. Allerdings ist der Name M. wermuthi durch den schon früher vergebenen Artnamen Hydraspis maculate, der mit M. raniceps synomisiert worden war bestimmt, sodass diese Art nun als Mesoclemmys maculata geführt wird.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Ob das wohl den letzten Stand der Ansichten widerspiegelt bleibt fraglich und ob sich daraus sinnvolle, überlebenssichernde Schlüsse für Erhaltungsmaßnahmen ergeben könnten bleibt auch unklar. Siehe dazu auch Renner (2016).

Literatur

Renner, S. S. (2016): A Return to Linnaeus's Focus on Diagnosis, Not Description: The Use of DNA Characters in the Formal Naming of Species. – Systematic Biology 65(6): 1085-1095 oder Abstract-Archiv.

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