Amerikanische Sumpfschildkröte, Emydoidea blandingii, ein Jungtier – © James Harding

Thiel - 2010 - 01

Thiel, R.P. & T.T. Wilder (2010): Over-wintering Characteristics of West-Central Wisconsin Blanding's Turtles, Emydoidea blandingii. – Canadian Field-Naturalist 124(2): 134-138.

Die Überwinterungscharakteristika von Amerikanischen Sumpfschildkröten, Emydoidea blandingii im westlichen zentralen Wisconsin.

DOI: 10.22621/cfn.v124i2.1051 ➚

Amerikanische Sumpfschildkröte, Emydoidea blandingii, – © James Harding
Amerikanische Sumpfschildkröte,
Emydoidea blandingii,
© James Harding

Die Überwinterungsbedingungen für Amerikanische Sumpfschildkröten mit der Größe von Adulttieren wurden in zwei Regionen im westlichen, zentralen Wisconsin von 1991 bis 2008 untersucht. Die Schildkröten besiedelten ihre Überwinterungsstellen zwischen September und den ersten Oktoberwochen, wo sie von da an etwa 126 bis zu 216 Tage verblieben, um dann üblicherweise im frühen April wieder aufzutauchen. Sechzig Prozent der Weibchen und 30 Prozent der Männchen bevorzugten zur Überwinterung natürliche Gewässer im Vergleich zu künstlich von Menschen angelegten Gewässern. Anoxische Bedingungen wurden in fünf der genutzten Überwinterungsgewässer festgestellt, in denen der Sauerstoffmangel für eine Zeitspanne von 78 bis 100 Tagen auftrat. Die Carapaxtemperatur, die bei drei Schildkröten während den Überwinterungen gemessen wurde, blieb während aller Winter während einer durchschnittlichen Zeitperiode von 2,274 Stunden unter +1 ºC. Bei vier Schildkröten lag deren Carapaxtemperatur für etwa 302 Stunden zwischen 0 und –1 ºC. Während des Verlaufs dieser Studie zeigte sich, dass Amerikanische Sumpfschildkröten im westlichen, Mittel-Wisconsin sowohl ein bemerkenswertes Ausmaß an Kälteresistenz als auch an Sauerstoffmangel zeigen und somit ähnliche Überwinterungsbedingungen realisieren, wie sie für Zierschildkröten (Chrysemys picta) und Schnappschildkröten bekannt sind.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Hier kann man nur immer wieder anerkennend die Bedeutung solcher ökologischen Langzeitstudien hervorheben, denn nur sie haben letztendlich das Potential, gut abgesicherte ökologische Daten und Analyseoptionen zu bieten.

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