Schnappschildkröte, Chelydra serpentina, – © Hans-Juergen-Bidmon

Piczak - 2019 - 01

Piczak, M. L., C. E. Markle & P. Chow-Fraser (2019): Decades of Road Mortality Cause Severe Decline in a Common Snapping Turtle (Chelydra serpentina) Population from an Urbanized Wetland. – Chelonian Conservation and Biology 18(2): 231-240.

Jahrzehntelange Verluste auf der Straße führten zu einem steilen Abfall bei der Schnappschildkrötenpopulation (Chelydra serpentina) in einem innerstädtischen Feuchtgebiet.

DOI: 10.2744/CCB-1345.1 ➚

Schnappschildkröte, Chelydra serpentina, – © Hans-Jürgen Bidmon
Schnappschildkröte,
Chelydra serpentina,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Straßennetze gefährden die Biodiversität und dabei insbesondere die Herpetofauna einschließlich der Schnappschildkröten (Chelydra serpentina) die eine langsame Entwicklung zeigen die eine schnelle Populationserholung von vom Straßentod betroffenen Populationen unmöglich macht. Der Cootes Drive ist ein 2,5 km langer vierspuriger Schnellstraßenabschnitt der ein Feuchtgebiet durchtrennt welches von Schnappschildkröten zur Eiablage und zur Überwinterung genutzt wird. Wir verfolgten die Hypothese, dass die durch Zusammenstöße mit Fahrzeugen verursachte Mortalität auf dem Cootes Drive dazu geführt hat, dass es in dieser Population zu viele Männchen gibt und dass die Population dadurch einbricht, weil die Schildkröten zwischen beiden Teilen des Feuchtgebiets hin und her Wandern und die Straße kreuzen. Eine Fang-Markierungs-Wiederfangstudie bestätigte den dramatischen Populationsrückgang wobei die Population von 941 Individuen in 1985 auf 177 im Jahr 2002 mit einem Verlust von 764 Exemplaren in 17 Jahren abgefallen war. Unter Verwendung der gleichen Daten konnten wir nachweisen, dass die Population seit 1985 signifikant von Männchen dominiert wird. Unter Hinzuziehung der Straßentoddaten von 2009–2016 die wir von der Dundas Schildkrötenüberwachung (Einem von den Bürgern geführten Forschungsprogramm) bekamen komplettierten wir eine Populationsüberlebensanalyse ausgehend von den Populationserhebungsdaten aus 2002 um damit den Einfluss des Straßentods zu erfassen. Das Ergebnis zeigte, dass die Population von einem Aussterberisiko durch die Straßenmortalität bedroht ist. Das Populationsverbreitungsgebiet überlappte mit dem Cootes Drive und 7 der 10 individuell überwachten Schildkrötenindividuen zeigten eine individuelle Habitatnutzung die die Straße mit einbezog. Unsere Ergebnisse untermauern die Hypothese, dass die Straßenmortalität zu dem dramatischen Schnappschildkrötenpopulationsrückgang im Paradise-Marschland beigetragen hat. Diese Population läuft Gefahr auszusterben deshalb müssen hier lange Absperrungen beidseitig installiert werden die verhindern, dass die Schildkröten die Straße überqueren und die sie dazu zwingen die auf ihrer Seite vorhandenen Wasserstellen zu nutzen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Diese Maßnahme ist zuerst einmal gut gedacht, führt aber sicher zur Trennung und Fragmentierung der Population mit all ihren negativen Auswirkungen solange man die Straße nicht auch untertunnelt.

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