Pfauenaugen-Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin macrospilota, – © Margaret M. Lamont

Lamont - 2025 - 01

Lamont, Margaret M., Carson Arends, Daniel J. Catizone & Hannah B. Vander Zanden (2025): Diamondback Terrapin Resource Use in a Seagrass-Dominated Coastal Bay Varies by Life Stage. – Estuaries and Coasts 48(5): 132.

Die Ressourcennutzung schwankt mit dem entsprechenden Lebensstadium der Diamantschildkröten in einer von Seegras-dominierten Küstenbucht.

DOI: 10.1007/s12237-025-01568-3 ➚

Pfauenaugen-Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin macrospilota, – © Margaret M. Lamont
Pfauenaugen-Diamantschildkröte,
Malaclemys terrapin macrospilota,
© Margaret M. Lamont

Diamantschildkröten, im Folgenden als Sumpfschildkröten bezeichnet, sind die einzige in Nordamerika beheimatete küstenbewohnende Schildkrötenart. Allerdings sind die Schildkröten gelegentlich auch in marinen Lebensräumen wie Seegraswiesen anzutreffen, und bisher ist wenig darüber bekannt, wie sie diese marinen Lebensräume nutzen. Wir entnahmen Epidermisproben von Sumpfschildkröten (Malaclemys terrapin macrospilota), die in einer Seegras-dominierten Küstenbucht im Nordwesten Floridas leben, und verglichen die Ressourcennutzung zwischen den Geschlechtern und Lebensstadien der Sumpfschildkröten anhand von Isotopen-Nischen- und Mischmodellen. Schildkröten waren Generalisten und ernährten sich je nach Geschlecht und Lebensstadium unterschiedlich, wie bereits an anderer Stelle berichtet wurde. Basale Ressourcenmischungsmodelle zeigten, dass das Nahrungsnetz der Sumpfschildkröte hauptsächlich auf Thalassia testudinum (Seegras) für adulte Weibchen (50,0 %) und Spartina alterniflora (Glattes Schlickgras) für adulte Männchen (49,7 %) und juvenile Weibchen (42,2 %) basierte. Mischmodelle für die Ernährung zeigten, dass die Ernährung der adulten Weibchen einen relativ hohen Anteil an Thalassia testudinum (31,3 %) enthielt, was auf eine starke Abhängigkeit von Seegras dominierter Beute und nicht unbedingt auf einen hohen Seegrasverzehr hindeutet, gefolgt von geringeren Anteilen an Gastropoden (26,6 %) und Krebstieren (19,1 %). Die Hauptnahrungsbestandteile von jungen Weibchen und erwachsenen Männchen umfassten relativ gleiche Anteile an Stachelhäutern (Seesternen), Schnecken, Krebstieren, Aszidien (Seescheiden) und Poriferen (Schwämmen). Wie aus den Ergebnissen des Mischungsmodells hervorgeht, könnten Körper- und Kopfgröße der Schildkröten die Unterschiede in der Ernährung bestimmen. Obwohl Mangroven ihr Verbreitungsgebiet entlang der Küste des Golfs von Amerika nach Norden ausdehnen und sich an unserem Untersuchungsort etabliert haben, scheint es nicht so zu sein, dass Sumpfschildkröten in diesen neu entstandenen Mangrovenwäldern auf Nahrungssuche sind. Schließlich kann sich die Nische der Sumpfschildkröten, insbesondere der erwachsenen Weibchen, mit der Nische der Meeresschildkröten in den von Seegras dominierten Buchten überschneiden. Ob Meeresschildkröten die Schildkrötenpopulationen beeinflussen, auch durch direkte Prädation, ist unbekannt.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Siehe dazu auch: Denton et al. (2019); Erazmus et al. (2019) und die dortigen Kommentare.

Literatur

Denton, M. J., A. W. J. Demopoulos, J. D. Baldwin, B. J. Smith & K. M. Hart (2019): Stable Isotope Analysis Enhances Our Understanding of Diamondback Terrapin (Malaclemys terrapin) Foraging Ecology. – Estuaries and Coasts 42(2): 596-611 oder Abstract-Archiv.

Erazmus, K. R., M. P. Figueras, L. Luiselli & R. L. Burke (2019): Do diets vary over large spatial or temporal ranges? A test using interannual and interpopulation data on Diamondback Terrapin (Malaclemys terrapin) diets. – Canadian Journal of Zoology 97(3): 251-257 oder Abstract-Archiv.

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