Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds
Featured

Hughes - 2023 - 01

Hughes, D. F., S. Dukuly, D. F. Becker, J. Scharosch, J. G. Otten, S. Wagner & B. M. Reed (2023): Copulation Phenology of Ornate Box Turtles (Terrapene ornata). – Journal of Herpetology 57(2): 246-253.

Die Kopulationsphänologie von Schmuckdosenschildkröten (Terrapene ornata).

DOI: 10.1670/22-024 ➚

Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds
Schmuck-Dosenschildkröte,
Terrapene ornata,
© Devin Edmonds

Viele Organismen reagieren auf Umweltveränderungen mit zeitlichen Veränderungen bei bestimmten Abläufen in ihren Lebenszyklus. Das Verständnis für die Phänologie eines Organismus ist daher eine Grundvoraussetzung, um Vorhersagen machen zu können, welchen Einfluss anthropogene Veränderungen wie zum Beispiel der Klimawandel haben können. Nichtsdestotrotz bleibt die Sammlung von Daten für versteckt lebende Arten schwierig, insbesondere dann, wenn es um selten zu beobachtende Verhaltensweisen geht. Wir integrieren hier Daten aus online Citizen-Science Datensammlungen und von nicht publizierten Studien sowie der publizierten Literatur, um das saisonale Zeitfenster für Kopulationen bei Terrapene ornata zu ermitteln, wobei es sich bei Kopulationen um ein sehr selten zu beobachtendes Verhalten handelt. Wir identifizierten 132 Kopulationsereignisse, die bei 256 individuellen Schildkröten beobachtet wurden: 19 Vorkommnisse aus 5.465 Fotobelegen, 78 aus 11 Publikationen und 35 aus Radiotrackingdaten für 267 Schildkröten über einen Zeitraum von 8 Jahren verteilt über 5 Lokalitäten. Dabei zeigte sich, dass Kopulationen bei T. ornata in jedem Monat von April bis Oktober vorkommen können, wobei die geringsten Beobachtungen im April und im Oktober gemacht wurden. Wir fanden keine Kopulationsnachweise für zwei Monate (März und November) in denen die Schildkröten auch an der Oberfläche aktiv sind, was nahelegt, dass die Schildkröten in der Wildnis nicht zu jeder Zeit während ihrer Aktivitätssaison kopulieren. Die Häufigkeit dieser Reproduktionsvorkommnisse zeigte eine Multimodalität, mit erkennbaren Spitzenwerten im Mai und im September. Die Aufzeichnungen aus dem nördlichen Teil ihres Vorkommensgebiets zeigten im Frühjahr ein gehäuftes Vorkommen, wohingegen bei den südlichen Populationen eine Häufung solcher Beobachtungen auf den Herbst entfallen. Unser Untersuchungsansatz generierte eine große Anzahl von empirischen Berichten für ein selten zu beobachtendes Verhalten für eine versteckt lebende Art über ein großräumiges Vorkommensgebiet, was nicht möglich gewesen wäre, wenn wir jede dieser Datensammlungen für sich allein ausgewertet hätten.

Galerien