Madagassische Spinnenschildkröte, Pyxis arachnoides, ein Jungtier im Aufzuchtterrarium – © Hans-Jürgen Bidmon

Walker - 2012 - 05

Walker, R. C. J. & T. H. Rafeliarisoa (2012): Status of the relict population of the Critically Endangered Madagascar spider tortoise Pyxis arachnoids. – Oryx 46(3): 457-463.

Der Status der stark im Bestand gefährdeten Reliktpopulation der madagassischen Spinnenschildkröte, Pyxis arachnoides.

DOI: 10.1017/S0030605311001293 ➚

Madagassische Spinnenschildkröte, Pyxis arachnoides, – © Hans-Jürgen Bidmon
Madagassische Spinnenschildkröte,
Pyxis arachnoides,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die madagassische Spinnenschildkröte, Pyxis arachnoides kommt endemisch im küstennahen Trockenwald im Südwesten Madagaskars vor. In den letzten Jahren hat sich ihr Verbreitungsgebiet um 71 % verkleinert, und die Spezies existiert derzeit noch in acht fragmentierten Populationen auf einer Fläche von 2464 km2. Diese verbliebenen Populationen unterliegen einem signifikant erhöhten Ausrottungsrisiko durch die fortschreitende Habitatzerstörung und durch weitere vom Menschen verursachten Bedrohungen. Wir entwickelten eine Methode für die Erfassung der Art entlang von Transekt-Entfernungslinien und benutzten diese zur systematischen Erfassung der Schildkröten im Gesamtverbreitungsgebiet. Das angewandte Entfernungsmodell ergab eine errechnete mittlere Vorkommenshäufigkeit (Dichte) von 226,9 Schildkröten pro km2 (95 % Konfidenzintervall, CI, 168,1-306,3) und eine Gesamtpopulation von 664.980 (95 % CI 492.680-897.550). Anhand der Fragmentierung des Gesamtverbreitungsgebiets der Art vermuten wir, dass die derzeit vorhandene Population 30 % kleiner als die ursprüngliche Population ist. Von der heutigen Population liegen 73,5 % des Vorkommensgebiets innerhalb geschützter Areale. Allerdings sind neun der zwölf geschützten Areale Flächen, die in die IUNC-Schutzkategorien III, V oder VI fallen, die innerhalb der Schutzparks noch einige Entnahme- und Rodungsaktivitäten erlauben. Die effektivste Strategie zur Erhaltung von P. arachnoides wäre daher die strikte Reduzierung der Gefährdungen und des Habitatverlusts sowie eine Ausweitung der auf der Mithilfe der vor Ort ansässigen Bevölkerung basierenden Erhaltungsprogramme sowie Programme zur Linderung der Armut in den betroffenen Regionen.

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