Gezackte Pelomeduse, Pelusios sinuatus, – © Cormac Price

Vamberger - 2019 - 01

Vamberger, M., M. Hofmeyr, C. A. Cook, E. C. Netherlands & U. Fritz (2019): Phylogeography of the East African Serrated Hinged Terrapin Pelusios sinuatus (Smith, 1838) and resurrection of Sternothaerus bottegi Boulenger, 1895 as a subspecies of P. sinuatus. – Amphibian and Reptile Conservation 13(2): 42-56.

Die Phylogeographie der ostafrikanischen Gesägten Klappschildkröte Pelusios sinuatus (Smith, 1838) und die Wiederbelebung von Sternothaerus bottegi Boulenger, 1895 als Unterart von P. sinuatus.

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Gezackte Pelomeduse, Pelusios sinuatus, – © Cormac Price
Gezackte Pelomeduse,
Pelusios sinuatus,
© Cormac Price

Pelusios sinuatus ist in Ostafrika weitverbreitet und zwar vom südlichen Äthiopien und Somalia bis ins nordöstliche Südafrika. Im Inland reicht das Gebiet bis ins westlichste Zimbabwe, Ruanda und Burundi. Trotz dieses großen Verbreitungsgebiets, das in Nordsüdrichtung 3500 km und in Ostwestrichtung 1.500 km weit reicht wurden bislang geographische Unterschiede beschrieben. Allerdings unter Anwendung von phylogenetischen und Haplotypnetzwerkanalysen der mitochondrialen und nukleären DNS (jeweils 2,180 bp und 2,132 bp) können wir hier phylogeographische Unterschiede beschreiben in Bezug auf zwei distinkte genealogische Linien. Eine findet sich im nördlichen und zentralen Verbreitungsgebiet und die andere im Südlichen. Die Schildkröten der südlichen Linie erreichen eine geringere Maximalkörpergröße als jene im nördlichen und zentralen Teil des Verbreitungsgebiets. Die Verbreitungsgebietsgrenze zwischen den zwei Linien verläuft in der Grenzregion von Botswana, Südafrika und Zimbabwe. Wir schließen daraus, dass jede Linie eine eigene Unterart repräsentiert mit der nominattypischen Unterart Pelusios sinuatus sinuatus (Smith, 1838) im Süden und der neu anerkannten Unterart Pelusios sinuatus bottegi (Boulenger, 1895) im zentralen und nördlichen Verbreitungsgebiet. Wir fanden eine phylogeographische Strukturierung innerhalb jeder Unterart und schlagen vor, dass die unterschiedlichen Populationscluster als eigenständige Managementeinheiten geführt werden sollten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Im Grunde genommen widerspricht dem letzten Satz des Abstracts nichts, aber es stellt sich die Frage wieweit sollte ein solches Management gehen, denn wenn man distinct management units“ richtig deutet würde das doch bedeuten, dass man dringend darauf zu achten hätte, dass so etwas wie es für die nördlichen Unterclustern der Pantherschildkröten im Norden Südafrikas während der Evolutionslinienentwicklung natürlicher Weise geschehen ist hier nicht passiert! Siehe Spitzweg et al., (2019).

Literatur

Spitzweg, C., M. D. Hofmeyr, U. Fritz & M. Vamberger (2019): Leopard tortoises in southern Africa have greater genetic diversity in the north than in the south (Testudinidae). – Zoologica Scripta 48(1): 57-68 oder Abstract-Archiv.

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