Maurische Landschildkröte, Testudo graeca, – © Hans-Jürgen Bidmon

Anadon - 2005 - 01

Anadon, J. D., A. Gimenez, I. Perez, M. Martinez & M. A. Esteve (2005): The role of relief in local abundance patterns of the spurthighed tortoise Testudo graeca graeca in south-east Spain. – Herpetological Journal 15(4): 285-290.

Die Rolle des Reliefs für die lokalen Häufigkeitsmuster für die Maurische Landschildkröte Testudo graeca graeca im südöstlichen Spanien

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Maurische Landschildkröte, Testudo graeca, – © Hans-Jürgen Bidmon
Maurische Landschildkröte,
Testudo graeca,
© Hans-Jürgen Bidmon

Wir suchten nach den Verteilungsmustern für die lokale Abundanz (Häufigkeit) bei Testudo graeca graeca in Abhängigkeit zu Reliefcharakteristika in Südost-Spanien. Das Auffinden von Schildkröten entlang linearer Transekte in den Erfassungsplots und durch Beobachtungen wurde genutzt, um die Verteilungsmuster in Bezug zur Topographie anhand von zwei unterschiedlichen Skalen zu erfassen. Beide Aspekte ergaben räumliche Verteilungsmuster für die lokale Abundanz von T. g. graeca. Diese Muster werden diskutiert in Bezug auf die Schlüsselfaktoren und Ressourcen für diese Art (Sonneneinstrahlung, Futter und Nistplätze). Beide Arten der Auswertung zeigten, dass die Schildkröten wesentlich häufiger an Nord-West-Hanglagen zu finden waren, wo die Sonneneinstrahlung moderat bis sehr hoch war und wo viel Nahrung zur Verfügung stand. Auffällig war, dass trotz reichen Futterangebots nordwärts gerichtete Hänge gemieden wurden, was nahe legt, dass Schildkröten dort nicht mehr adäquat thermoregulieren können, was andeutet, dass die Thermoregulation einer der wesentlichen Faktoren für die Habitatwahl der Spezies darstellt. Talsohlen, die mit nicht künstlich bewässerten Anpflanzungen landwirtschaftlich genutzt wurden, wurden ebenfalls besiedelt. Unsere Befunde zeigen dass sich die Populationen räumlich konzentrieren, was bedingt wird durch Faktoren, die durch das Landschaftsrelief vorgegeben sind.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine sehr schöne Arbeit, die das zeigt, was wohl die Meisten, die diese Gebiete bereist haben, schon selbst feststellen konnten. Allerdings eines macht mich doch nachdenklich, denn hätten Sie erwartet, dass die Schildkröten selbst in Südost-Spanien ihre Biotope noch nach der Intensität der Sonneneinstrahlung auswählen? Was sollen sie da eigentlich bei uns im Freiland noch für Möglichkeiten haben? Allerdings wird dadurch wohl etwas verständlicher an was es den in Deutschland gehaltenen Tieren wohl fehlt (siehe auch Eatwell 2005).

Literatur

Eatwell, K. (2005): Seasonal and gender variation in serum levels of ionized calcium and 25-hydroxycholecaciferol in Testudo species. – Exotic DVM Veterinary Magazine 7(4): 17-22 oder Abstract-Archiv.

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