Europäische Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, – © Hans-Jürgen Bidmon

Velo-Antón - 2007 - 01

Velo-Antón, G., R. Godinho, C. Ayres, N. Ferrand & A. C. Rivera (2007): Assignment tests applied to relocate individuals of unknown origin in a threatened species, the European pond turtle (Emys orbicularis). – Amphibia-Reptilia 28(4): 475-484.

Zuordnungstests, angewandt um bei einer gefährdeten Spezies der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) die Individuen mit unbekannter Herkunft einzuordnen

DOI: 10.1163/156853807782152589 ➚

 Emys orbicularis, Europäische Sumpfschildkröte – © Hans-Jürgen-Bidmon
Europäische Sumpfschildkröte,
Emys orbicularis,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Der Tierhandel ist weltweit ein bedeutender Faktor und einer der Faktoren, die wildlebende Populationen gefährden. Denn wenn wildlebende Tiere gesammelt werden, um als Haustiere gehalten zu werden, kann dies zu unterschiedlichen Problemen führen i) Eine Steigerung der Populationsgefährdung insbesondere bei seltenen Arten; ii) das Aussetzen exotischer Haustiere in die freie Wildbahn mit dem Risiko einer Konkurrenzsituation zu einheimischen Arten einschließlich der Verbreitung fremder Parasiten und Krankheiten und iii) die Pflege von Tieren mit unbekannter Herkunft in Erhaltungsprogrammen und Zoos, die wenn die Zahlen überhand nehmen, entweder getötet werden oder die in den Gebieten ihrer vermuteten Herkunft ausgewildert werden. In dieser Arbeit benutzten wir sieben Mikrosatelliten-Loci, um die genetische Diversität und genetische Struktur für die Europäische Sumpfschildkröte (Emys obicularis) innerhalb ihrer Verbreitungsgebiete auf der iberischen Halbinsel zu untersuchen. Ein Bayesian-Test zeigte eine genotypische Differenzierung zwischen den Regionen, in denen Proben genommen wurden, die es erlaubte, die meisten Individuen (90 %) ihren Herkunftsorten zuzuordnen, wobei die Zuordnungswahrscheinlichkeit höher als 95 % lag. Die Wahrscheinlichkeitswerte für die Zuordnung von Individuen, die aus Erhaltungszentren stammten lagen über 90 % bei 22 von insgesamt 36 Individuen. Diese Arbeit ist ein erster Schritt, um Tiere unbekannter Herkunft auf der Basis von genetischen Übereinstimmungen ihren Ursprungspopulationen zuordnen zu können, was hilfreich für Wiederansiedlungsprogramme für bedrohte Arten sein kann.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Siehe Abstract und Kommentar zu Gaur et al. (2006).

Literatur

Gaur, A., A. Reddy, S. Annapoorni, B. Satyarebala & S. Shivaji (2006): The origin of Indian Star tortoises (Geochelone elegans) based on nuclear and mitochondrial DNA analysis: A story of rescue and repatriation. – Conservation Genetics 7(2): 231-240 oder Abstract-Archiv.

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