Nardini - 2014 - 01

Nardini G., A. Barbarossa, A. Dall'Occo, N. Di Girolamo, P. Cagnardi, W. Magnone, M. Bielli, P. Roncada & A. Zaghini (2014): Pharmacokinetics of cefovecin sodium after subcutaneous administration to Hermann's tortoises (Testudo hermanni). – American Journal of Veterinary Research 75(10): 918-923.

Die Pharmakokinetiken von Cefovecin – Natrium nach subkutaner Gabe bei Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni).

DOI: 10.2460/ajvr.75.10.918 ➚

Ziel

Die Bestimmung der Pharmakokinetiken nach subkutaner Injektion von Cefovecin – Natrium bei Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni).

Tiere

23 gesunde adulte Griechische Landschildkröten (15 Männchen und 8 Weibchen).

Methoden

Cefovecin (8.0 mg/kg) wurde einmal in die Subcutis (Unterhautbindegewebe) der Halsregion bei Griechischen Landschildkröten injiziert und anschließend wurden Blutproben zu vorher festgelegten Zeitpunkten entnommen. Die Plasmakonzentrationen von Cefovecin wurden mit der Ultrasensitiven Flüssigkeitschromatographie mit nachfolgender Tandemmassenspektrometrie gemessen und die pharmakokinetischen Parameter wurden anhand eines Nicht-Kompartimentmodells berechnet. Die Plasmaproteinkonzentration wurde quantifiziert und es wurden die Prozentwerte für proteingebundenes Cefovecin anhand einer Zentrifugationstechnik abgeschätzt.

Ergebnisse

Cefovecin wurde schnell aufgenommen und erreichte zwischen 35 Minuten und 2 Stunden nach Verabreichung maximale Plasmakonzentrationen mit Ausnahme von einer Gruppe bei der die maximale Konzentration erst nach 4 Stunden erreicht wurde. Die durchschnittliche Zeit ± SD bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration lag bei 1.22 ± 1.14 Stunden. Die Fläche unter der Konzentration-Zeitkurve betrug 220.35 ± 36.18 h•μg/mL. Die mittlere proteingebundene Fraktion von Cefovecin reichte von 41.3 % bis zu 47.5 %. Es wurden keine nachteiligen Nebenwirkungen beobachtet.

Schlussfolgerung und klinische Relevanz

Die Verabreichung einer einzelnen, subkutanen Dosis von Cefovecin SC wurde von dieser Schildkrötenpopulation gut vertragen. Die Ergebnisse der pharmakokinetischen Analysen deuteten an, dass ein zweiwöchiges Verabreichungsintervall wie es für Hunde und Katzen empfohlen wird bei Landschildkröten nicht effektiv sein kann. Allerdings sind weitere Untersuchungen notwendig um die therapeutisch wirksamen Konzentrationen des Medikaments und die adequaten Dosierungsperioden zu ermitteln.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Ich halte es nach wie vor anhand der vorhandenen Literaturdaten und aus eigener Erfahrung für falsch solche Auswertungen unter Ausschluss eines Kompartimentmodells durchzuführen.