Moorschildkröte, Glyptemys muhlenbergii, im Aquaterrarium – © Hans-Jürgen Bidmon

Feaga - 2013 - 01

Feaga, J. B., J. A. Burger & C. A. Haas (2013): Bog Turtle (Glyptemys muhlenbergii) Wetland Habitat: an Emphasis on Soil Properties. – Natural Areas Journal 33(4): 404-412.

Moorschildkröten (Glyptemys muhlenbergii) Feuchtlandhabitate: Eine Betrachtung der Bodeneigenschaften.

DOI: 10.3375/043.033.0403 ➚

Moorschildkröte, Glyptemys muhlenbergii, – © Hans-Jürgen Bidmon
Moorschildkröte,
Glyptemys muhlenbergii,
im Aquaterrarium
© Hans-Jürgen Bidmon

Moorschildkröten (Glyptemys muhlenbergii) bewohnen wassergesättigte Feuchtlandböden, in denen sie sich bewegen, um Deckung zu finden, zu ihre Temperatur zu regulieren und zu überwintern. Die Unterschiede in den physikalischen Bodeneigenschaften von Moorschildkrötenhabitaten im Vergleich zu den benachbarten Feuchtgebieten sind kaum bekannt. Wir identifizierten hier die häufigsten Boden(Substrat)eigenschaften und bestimmten den Gehalt an organischem Kohlenstoff (SOC) sowie die Partikelgröße in den Erden innerhalb der obersten 18 cm in den Feuchtgebieten Südwest Virginias, die bekannt dafür sind, dass sie von Moorschildkröten besiedelt werden. Ein statischer Conpenetrometer wurde zur Messung der Bodendichte in den spezifischen besiedelten Regionen eingesetzt und es wurden angrenzende Vergleichsareale vermessen. Bei den Böden handelte es sich um schwach ausgeprägte Anschwemmungen mit deutlicher aquatischer saisonaler Prägung. Das Maß an SOC lag in den Bereichen mit kontinuierlich vorhandener Oberflächenwassersättigung am höchsten und in den nassesten Orten bei etwa 10 %. Die Anteile von Sand, Schlick und Ton waren so, wie sie üblicherweise für Lehm- und Schlicklehmböden bekannt sind. Die SOC-Mengen und die dominierende Partikelgröße (Bodenkörnung) unterschieden sich in den Böden mit vergleichbarer Wassersättigung nicht zwischen besiedelten Bereichen und von Moorschildkröten gemiedenen Bereichen. Allerdings zeigten etliche der nicht besiedelten Bereiche, dass es in ihnen keine Zonen gab, die immer wassergesättigt waren. Basierend auf den Bodendichtemessungen zentrierten sich die Schildkröten auf Bereiche mit niedriger Bodendichte (lockere Böden). Die physikalischen Qualitäten der Oberflächensubstrate, die von Moorschildkröten genutzt werden, werden durch Ablagerungen aus der Umwelt im Wasser bestimmt. Die Bodendaten aus dieser Studie können von Biologen genutzt werden, um Vorhersagen zu treffen, ob sie von Moorschildkröten genutzt werden, und sie dienen dazu, bei der Restaurierung von Feuchtgebieten, die in dieser geographischen Region durchgeführt werden, darauf zu achten, dass diese Voraussetzungen zur Besiedlung durch Moorschildkröten geschaffen werden.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Neben der Erkenntnis, dass es für Moorschildkröten anscheinend wichtig ist, dass in ihren Lebensräumen ganzjährig Oberflächenwasser im Bodensubstrat vorhanden ist, finde ich auch wieder die Beschreibung in der Arbeit, dass in zwei sehr trockenen Jahren während dieser Untersuchungsreihe die Moorschildkröten nur noch tiefen Trittsiegeln von großen Huf- bzw. Klauentieren Ansammlungen von Oberflächenwasser nutzen konnten, worauf sie anscheinend auch angewiesen waren (siehe auch Feaga et al. 2012).

Literatur

Feaga, J.B., C. A. Haas & J. A. Burger (2012): Water Table Depth, Surface Saturation, and Drought Response in Bog Turtle (Glyptemys muhlenbergii) Wetlands. – Wetlands 32(6): 1011-1021 oder Abstract-Archiv.

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