Garcés-Restrepo, M. F., A. Giraldo & J. L. Carr (2013): Population ecology and morphometric variation of the Chocoan River Turtle (Rhinoclemmys nasuta) from two localities on the Colombian Pacific coast. – Boletín Científico. Centro de Museos. Museo de Historia Natural 17(2): 160-171.
Ecología poblacional y variación morfométrica de la tortuga de río chocoana (rhinoclemmys nasuta) en dos localidades de la costa pacífica de Colombia.
Die Populationsökologie und die morphometrische Variationsbreite für die Ecuador-Erdschildkröte (Rhinoclemmys nasuta) aus zwei Lokalitäten an der kolumbianischen Pazifikküste.
DOI: None
Die aquatisch lebende Ecuador-Erdschildkröte, Rhinoclemmys nasuta (Geoemydidae) ist eine Spezies von Bedeutung, da sie nur ein sehr begrenztes geographisches Verbreitungsgebiet hat und da sie zudem noch gefährdet ist. In Kolumbien ist sie in die Kategorie Datendefizient (DD) und global als gefährdet (NT) eingestuft. In dieser Studie erfassten wir die Populationsdichte, die Schwankungen in der demographischen Struktur und Populationsgröße und die morphometrischen Unterschiede bei zwei Untersuchungsorten. Einer Inselpopulation mit keinen Störungen durch den Menschen und einer Festlandspopulation die vom Menschen beeinflusst wird. Auf der Insel lag die Populationsdichte 6,3 Mal höher, was einhergeht mit dem Fehlen einiger Beutegreifer und dem Fehlen von menschlichen Eingriffen. Zudem beobachteten wir keine signifikanten Unterschiede in der demographischen Struktur und bei den Größenklassen zwischen beiden Lokalitäten was andeutet, dass auch in der Festlandspopulation bislang keine Entnahmen für Nahrungszwecke oder den Heimtierhandel stattfanden. Andererseits lag die Körpergröße bei der Inselpopulation niedriger was auf ein Phänomen verweist, dass bei Inselpopulationen eine Tendenz zum Zwergenwuchs besteht oder dass es zu einer verstärkten innerartlichen Konkurrenz kommt. Um nun zu klären ob die Unterschiede in den Populationsdichten und der Körpergröße dem Inseleffekt zuzuschreiben sind oder aufgrund von Unterschieden in Bezug zu menschlichen Eingriffen zwischen diesen beiden Populationen zustande kommen ist es notwendig weitere Festlandspopulationen mit unterschiedlich starker Einflussnahme durch den Menschen zu erfassen. Allerding ist es wichtig festzuhalten, dass die Isla Palma als eine erhaltenswerte Region für R. nasuta geschützt bleibt.