Stojadinović, D., D. Milosević & J. Crnobrnja-Isailović (2013): Righting time versus shell size and shape dimorphism in adult Hermann's tortoises: Field observations meet theoretical predictions. – Animal Biology 63(4): 381-396.
Umdrehzeit versus Panzergröße und Formdimorphismus bei adulten Griechischen Landschildkröten: Freilandbeobachtungen bestätigen theoretische Vorhersagen.
DOI: 10.1163/15707563-00002420 ➚
Wir untersuchten die Beziehung zwischen der Umdrehzeit (RT) und der Carapaxmorphologie bei 303 adulten Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni Gmelin, 1789) aus zwei geographisch nahegelegenen Lokalitäten. Ihre Größe, Form und ihre auf die Größe korrigierte Körpermasse unterschieden sich signifikant zwischen Männchen und Weibchen. Die Umdrehzeit unterschied sich zwischen den Populationen und stand in einer Beziehung zur Umgebungstemperatur, zur Körpermasse und zur Carapaxform. Allerdings zeigten die Analysen, dass der Einfluss der Carapaxform (Form plus relative Körpermasse) allein nur einen moderaten Einfluss auf die Unterschiede für die Umdrehzeit „Funktion“ hatte. Beide Form und Funktion trugen wenig dazu bei die Individuen aufgrund des geometrischen Raums je nach Geschlecht oder Lokalität zu unterteilen. Als interessantes Detail zeigte sich darin, dass Schildkröten mit einer Höhen/Breiten – Relation in der Panzerkontur die größer als 0.75 lag wesentlich kürzere Umdrehzeiten zeigten (weniger als 100 Sekunden) was übereinstimmt mit dem vorgeschlagenen theoretischen Modell der Energiebalance beim Umdrehen von Schildkröten. Wir vermuten, dass es zu einer Interaktion zwischen der normalen Carapaxform, spezifischen Carapaxstrukturkomponenten, physiologischen Parametern und Umweltfaktoren kommt die die Umdrehreaktion bei dieser Spezies beeinflussen. Ein interdisziplinärer Untersuchungsansatz der geometrische Modellierung mit traditionellen biologischen Untersuchungen kombiniert ist wohl notwendig um diese Hypothese zu bestätigen.