Gelbtupfen-Höckerschildkröte, Graptemys flavimaculata, ein männliches Exemplar – © Will Selman

Selman - 2024 - 01

Selman, W. (2024): Linear Activity Areas and Basking-Site Fidelity of Two Imperiled River Turtle Species (Graptemys oculifera and Graptemys flavimaculata) of Mississippi. – Chelonian Conservation and Biology 23(1): 119-127.

Lineare Aktivitätsfläche und Schlafplatztreue von zwei gefährdeten Höckerschildkrötenarten (Graptemys oculifera und Graptemys flavimaculata) in Mississippi.

DOI: 10.2744/CCB-1613.1 ➚

Pracht-Höckerschildkröte, Graptemys oculifera, – © Peter V. Lindeman
Pracht-Höckerschildkröte,
Graptemys oculifera,
© Peter V. Lindeman

Viele Süßwasserschildkröten in den Vereinigten Staaten gelten in den Staaten, in denen sie vorkommen, als besonders schutzbedürftige Arten, darunter fallen auch Schildkröten der Gattung Graptemys (Landkarten-Höckerschildkröten und Sägerücken). Für viele Graptemys-Arten fehlen jedoch noch grundlegende Informationen zur Lebensgeschichte, insbesondere Details zu ihren Wanderungen, ihrem Verbreitungsgebiet und der Nutzung ihrer Lebensräume. Ziel dieser Studie war es, die lineare Aktivitätsfläche (LAA) und die Standorttreue von zwei vom Aussterben bedrohten Graptemys-Arten in Mississippi (Graptemys flavimaculata, Graptemys oculifera) mithilfe von Fang- und Wiederfangmethoden zu beschreiben. Bei G. flavimaculata wurden 97 Individuen (30 Weibchen, 67 Männchen) während der Studie an 3 Standorten eingefangen. Die mittlere LAA der Weibchen (138 ± 293 m; 0-1.489 m) und der Männchen (308 ± 637 m; 0-3.773 m) war statistisch gesehen ähnlich, aber die LAA der Schildkröten an zwei flussaufwärts gelegenen Standorten war länger als die LAA an einem flussabwärts gelegenen Standort. Die größte Einwanderung von 2.877 m zeigte ein Männchen; alternativ wurden viele Männchen und Weibchen über mehrere Jahre hinweg am selben Baumstamm immer wieder eingefangen. Bei G. oculifera wurden 28 Individuen (14 Weibchen, 14 Männchen) während der Studie an einem Standort wieder gefangen, und die mittleren LAAs waren für Weibchen (130 ± 206 m; 4,6-747 m) und Männchen (231 ± 357 m; 0-1.310 m) statistisch ähnlich. Die Unterschiede in den LAAs von G. flavimaculata zwischen den einzelnen Standorten können mit Unterschieden im Lebensraum (d. h. Flussgröße, Hydrologie, Position im Flussverlauf) oder mit unterschiedlichen Schildkrötendichten zusammenhängen. Beide Arten sind offenbar sehr standorttreu, was wahrscheinlich auf die Verweildauer im Totholz und/oder die unterschiedlichen Präferenzen der Geschlechter bei den Sonnenbadeplätzen zurückzuführen ist. Für Graptemys-Arten sind weitere Studien zur Bewegungsökologie erforderlich, um festzustellen, wie sich Unterschiede im Lebensraum, Schildkrötendichten und Totholz auf die linearen Lebensräume auswirken.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Insofern scheinen sich diese beiden Arten sehr ähnlich jenen zu verhalten, die von Otten et al. (2023) beschriebene Population.

Literatur

Otten, J. G., L. Williams & J. M. Refsnider (2023): Assessing translocation success and long-distance homing in riverine turtles 10 years after a freshwater oil spill. – Conservation Science and Practice 5(4): e12922 oder Abstract-Archiv.

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