Geierschildkröte, Macrochelys temminckii, – © Dick Bartlett

Rosenbaum - 2023 - 01

Rosenbaum, D., D. Saenz, C. G. Montaña, Y. L. Zhang & C. M. Schalk (2023): Detection, occupancy, and abundance of the alligator snapping turtle in Texas. – Journal of Wildlife Management 87(5): e22409 .

Die Auffindbarkeit, die Besiedlung und die Vorkommenshäufigkeit für die Geierschildkröte in Texas.

DOI: 10.1002/jwmg.22409 ➚

Geierschildkröte, Macrochelys temminckii, – © Dick Bartlett
Geierschildkröte,
Macrochelys temminckii, © Dick Bartlett

Bei der Geierschildkröte (Macrochelys temminckii) handelt es sich um eine langlebige Spezies die weitverbreitet in den südöstlichen Bundesstaaten der USA lebt. Diese beiden Charakteristiken erschweren deren Überwachung in Bezug auf ihre aktuellen Vorkommen und deren Häufigkeit. In 2020 und 2021 führten wir mittels des Reusenfangs eine Vorkommenserfassung in 51 permanenten Gewässern durch, die verteilt über Texas, USA liegen, um deren Vorkommen sowie deren Häufigkeit zu erfassen, wozu wir multinominale Mixturmodelle zur Abschätzung einsetzten. Wir konnten bestätigen, dass diese Art in 61% der untersuchten Gewässer vorhanden war. Die durchschnittliche Nachweiswahrscheinlichkeit lag bei 0,77 und wurde durch die angewandte Methode in Bezug auf die räumliche Verteilung der Reusen beeinflusst. Ebenso ergab sich eine Beeinflussung durch Umweltfaktoren in Abhängigkeit zur durch die Mondphase und Fließgeschwindigkeit. Die mittlere Vorkommenswahrscheinlichkeit lag bei 0,82, und die mittlere Häufigkeit lag bei 7,57 Schildkröten pro Lokalität. Unsere Daten liefern den Nachweis, dass diese Spezies eine höhere Vorkommenswahrscheinlichkeit in Gewässern die in stark bewaldeten Regionen liegen hat und ihre höchste Vorkommenshäufigkeit findet sich in den mittleren Höhenlagen ihres Verbreitungsgebiets innerhalb von Texas. Obwohl es bekannte Mikrohabitatpräferenzen für die Spezies gibt, zeigte sich kaum eine Beeinflussung durch in den Gewässern selbst vorhandene Habitatcharakteristiken wie Baumkronenbedeckung, Wassertiefe oder Meanderbildung auf deren Vorkommen oder Abundanz. Räumliche Dynamiken in Bezug auf deren Vorhandensein und Abundanz der Art in Texas werden weit mehr durch Landschaftseigenschaften beeinflusst als durch lokale Habitateigenschaften. Diese Ergebnisse heben abermals die Wichtigkeit der Landschaftsbedeckung um die Wasserscheiden für die aquatischen Organismen hervor und unsere Erfassungsmethode liefert zudem eine standardisierte Blaupause für die Überwachung und die Quantifizierung wichtiger demographischer Parameter für diese Art über vielgestaltige Vorkommensorte unter Einbezug einer unvollständigen Nachweisbarkeit.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Nachweise mittels direkter Fangmethoden gehören sicherlich mit zu den sichersten Nachweisverfahren, aber vielleicht wären die Lücken die sich dabei ergeben durch den zusätzlichen Einsatz von speziesspezifischer DNS in Gewässern noch zu verbessern (siehe Kirtane et al., 2019 und die dortigen Kommentare, zudem Howey & Dinkelacker, 2009).

Literatur

Howey, C. A. F. & S. A. Dinkelacker (2009): Habitat Selection of the Alligator Snapping Turtle (Macrochelys temminckii) in Arkansas. – Journal of Herpetology 43(4): 589-596.

Habitatselektion bei der Geierschildkröte (Macrochelys temminckii) in Arkansas oder Abstract-Archiv.

Kirtane, A. A., M. L. Wilder & H. C. Green (2019): Development and validation of rapid environmental DNA (eDNA) detection methods for bog turtle (Glyptemys muhlenbergii). – PLoS One 14(11): e0222883.

Die Entwicklung und Validierung einer schnellen DNS (eDNS)-Nachweismethode für die Moorschildkröte (Glyptemys muhlenbergii) oder Abstract-Archiv.

Riedle, J. D., P. A. Shipman, S. F. Fox & D. M. Leslie (2006): Microhabitat use, home range, and movements of the alligator snapping turtle, Macrochelys temminckii in Oklahoma. – Southwestern Naturalist 51(1): 35-40 oder Abstract-Archiv.

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