Iquitos-Fleischmarkt, Tierprodukte, – © Fernando Carniel Machado

Bermudez - 2014 - 01

Bermudez, A., F. Jair, R. Goyeneche, O. Yandy, B. Gomez, M. Argenis, H. Heredia & R. German (2014): Tráfico ilegal de tortugas continentales (Testudinata) en Colombia: una aproximación desde el análisis de redes. – Acta Biológica Colombiana 19(3): 381-392.

Illegal Trade of Tortoises (Testudinata) in Colombia: A Network Analysis Approach.

Illegaler Handel mit Schildkröten (Testudinata) in Kolumbien: Eine Netzwerkanalyse.

DOI: 10.15446/ABC.V19N3.41590 ➚

Der Iquitos-Fleischmarkt in Peru, hier eine zerlegte Waldschildkröte, Chelonoidis denticulata. – © Fernando Carniel Machado
Der Iquitos-Fleischmarkt in Peru,
hier eine zerlegte Waldschildkröte,
Chelonoidis denticulata,
© Fernando Carniel Machado

Die Nutzung von Wildtieren ist ein wichtiger ökonomischer Faktor zur Unterstützung des demografischen Wachstums in Entwicklungsländern. Nichtsdestotrotz kommen die meisten Produkte von Wildtieren aus dem illegalen Handel wie Felle, Fleisch und Tiere für den Heimtiermarkt. Dieser illegale Handel bedroht die wild lebenden Populationen und gefährdet insbesondere stark bedrohte Arten. In Kolumbien ist dieser Wildtierhandel von großer Bedeutung nicht nur wegen seines großen Handelsvolumens sondern auch wegen der ökonomischen Bedeutung für einige dieser Produkte. Wir beschreiben die räumliche Struktur (Verteilung) und das Ausmaß dieses illegalen Wildtierhandels für die einzelnen Departements am Beispiel der fünf meist gehandelten Schildkrötengattungen Kolumbiens (Trachemys, Chelonoidis, Kinosternon, Podocnemis and Rhinoclemmys). Die Studie basiert auf den Berichten von Beschlagnahmen aus den Jahren 2005 bis 2009 die am Ministerio de Medio Ambiente y Desarrollo of Colombia gelistet wurden. Wir verwendeten eine Netzwerkanalyse zur Datenauswertung um die Beweise dafür zu belegen, dass diese illegalen Handelsnetzwerke für den Schildkrötenhandel internationale Märkte auch für Produkte in der gesamten Andenregion nutzen. Die Karibische-, Pazifische- und die Orinoquia-Regionen sind jene aus denen die meisten Tier und tierischen Produkte stammen. Quindio, Santander, Antioquia und Putumayo sind die Regionen mit den größten Aufkäufern und meisten Konsumenten von wild lebenden Schildkröten. Wir empfehlen soziokulturelle und eingreifende Maßnahmen um diese Netzwerke und ihre illegalen Märkte zu zerschlagen und wir fordern eine Förderung von Erhaltungsmaßnahmen mit einer verträglichen Nutzung für die Schildkröten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Sicher mag hier der Fleischhandel im Vordergrund stehen, aber auch der Heimtierhandel dürfte seinen Beitrag leisten und der bleibt bekanntlich nicht nur auf die Andenstaaten beschränkt. Siehe auch Kommentare zu: Pantoja-Lima et al., (2014).

Literatur

Pantoja-Lima, J., P. H. Aride, A. T. de Oliveira, D. Félix-Silva, J. C. Pezzuti & G. H. Rebêlo (2014): Chain of commercialization of Podocnemis spp. turtles (Testudines: Podocnemididae) in the Purus River, Amazon basin, Brazil: current status and perspectives. – Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine Ethnomedicine 10: 8 oder Abstract-Archiv.

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