Ägyptische Landschildkröte, Testudo kleinmanni, – © Basim Rabia

Attum - 2007 - 01

Attum, O., S. B. El Din, S. Carranza, R. Earley, E. N. Arnold & B. Kingsbury (2007): An evaluation of the taxonomic validity of Testudo werneri. – Amphibia-Reptilia 28(3): 393-401.

Eine Evaluation der taxonomischen Validität von Testudo werneri

DOI: 10.1163/156853807781374728 ➚

Ägyptische Landschildkröte, Testudo kleinmanni, – © Basim Rabia
Ägyptische Landschildkröte,
Testudo kleinmanni,
© Basim Rabia

Die Ägyptische Landschildkröte, Testudo kleinmanni wurde vor Kurzem in zwei Spezies aufgeteilt, basierend auf angeblichen Unterschieden in der Panzermorphologie und andern markanten Punkten. Testudo kleinmanni wurde nur für Gebiete westlich des Nils beschrieben, und die neue Form, T. werneri, wurde für die Gebiete östlich des Nils beschrieben (Perälä, 2001). Wenn die morphometrischen Analysen, aufgrund derer diese Entscheidung getroffen wurde (Perälä, 2001), allerdings so angepasst wurden, dass sie einem experimentweisen Typ-I-Fehler (Statistisches Verfahren) bei Benutzung einer p-Wert-Korrektur unterzogen werden konnten, fiel der prozentuale Anteil der zwischen den Populationen signifikant unterschiedlichen Parameter der 46 Charakteristika von 36,9 % auf nur 13 % bei Männchen und von 39,1 % auf nur 8,7 % bei Weibchen. Wir führten dann eine neue morphometrische Analyse unter Verwendung unserer eigenen Daten durch, die nur geringe signifikante Variationen für die morphometrischen Unterschiede und für die Plastronzeichnung der Populationen zeigten. Eine Analyse der mitochondrialen DNS basierend auf 393 Basenpaaren des 12S rRNS-Gens, zeigte ebenfalls eine nahezu komplette Übereinstimmung der westlichen und östlichen Populationen. Die genetische Divergenz (Unterschied) betrug nur 0,2 %, bei nur einem konsistent gefundenen Unterschied, bestehend aus einer einzelnen G-A-Substitution an (DNS-Basenpaar)-Position 205. Basierend auf der revidierten Interpretation der Daten von Perälä (2001) zeigen die morphometrischen Analysen unserer eigenen Daten und die molekularen Nachweise, dass die Variation zwischen den Populationen im Normalbereich für eine Art liegen und dass aufgrund dieser Befunde T. werneri keine eigenständige, distinkte evolutionäre Linie darstellt und deshalb nicht von T. kleinmanni abgetrennt werden sollte.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine klare Aussage, die die schon und sehr schnell publizierten Befunde von Široký & Fritz (2007) stützt und die ebenfalls deutlich macht, was in Bezug auf die morphologische Befundung Rieppel & Kearney (2007) mit subjektiver Interpretation der Daten meinen.

Literatur

Rieppel, O. & M. Kearney (2007): The poverty of taxonomic characters. – Biology & Philosophy 22(1): 95-113 oder Abstract-Archiv.

Široký, P. & U. Fritz (2007): Is Testudo werneri a distinct species? – Biologia 62(2): 228-231 oder Abstract-Archiv.

Galerien