Gelbkopfschildkröte, Indotestudo elongata, mit Radiotransmitter frisst Blätter – © Matthew Ward
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Subba - 2023 - 01

Subba, A. & L. Khanal (2023): Threats to the Critically Endangered yellow-headed tortoise Indotestudo elongata in Jalthal Forest, eastern lowland Nepal. – Oryx 58(1).

Gefährdungen für die hochgradig bedrohte Gelbkopfschildkröte, Indotestudo elongata im Jalthalwald im östlichen Tiefland von Nepal.

DOI: 10.1017/S0030605323001308 ➚

Gelbkopfschildkröte, Indotestudo elongata, – © Abhijit Das
Gelbkopfschildkröte,
Indotestudo elongata,
© Abhijit Das

Bei dem Jalthalwaldgebiet (62.6 km2) handelt es sich um den Rest eines einstmals kontinuierlichen lichten wie auch dichten Waldgebiet der „sal Shorea robusta“ Vegetationszone mit gemischter laubabwerfender Vegetation im östlichen Tiefland von Nepal, welches heute von einer dichten humanen Population rundherum bevölkert wird. Dieser verbliebene Restwald stellt das noch verbliebene, geeignete Habitat für die hochgradig bedrohte Gelbkopfschildkröte Indotestudo elongata. Von September bis November 2021 untersuchte diese Studie die Verbreitung und die Gefährdungen für die Erhaltung der Gelbkopfschildkröte im Jahlthalwald anhand von Freilanduntersuchungen in 20 Gemeindewaldabschnitten sowie durch gezielte strukturierte Befragungen von 80 Mitgliedern von Gruppen sowie ortsansässigen Personen aus 22 Gemeinden, die den Wald nutzen. Wir führten die Freilanderhebung auf einer Waldfläche von 11,3 km2 durch und entdeckten dabei nur vier Individuen von I. elongata, was in etwa andeutet, dass die Populationsdichte bei 0,35 Individuen/km2 liegt. Die Personen aus der Lokalbevölkerung gaben an, dass die Art zum einen durch die Bejagung abnimmt (42 %) sowie durch die Habitatzerstörung durch invasive Arten (30 %). Basierend auf den Befragungen der Lokalbevölkerung, die in das Absammeln involviert sind, ergab sich, dass pro Jahr im Durchschnitt 6,8 Schildkröten zwischen 2017-2021 getötet wurden. Der Grund für das Absammeln ist der Verbrauch zur Ernährung (70 %) und für die Nutzung in der traditionellen Medizin (30 %) in den Gemeinden der Meche und Sathar. Aufklärungskampanien und der Aufbau von Kommunikationsnetzwerken zwischen den Waldeignern sind notwendig, um die Schildkrötenspezies im verblieben Jalthalwald zu erhalten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Wir sehen auch hier wie fast überall auf der Welt die gleichen treibenden Kräfte für den Verlust bestimmter Faunenkomponenten die immer wieder auf den Zwiespalt zwischen Urbanisierung und den traditionellen ethnokulturellen Gepflogenheit der jeweiligen Bevölkerungsgruppen verweisen. Siehe dazu auch den Kommentar zu Ferronato & Georges (2023) und die dort gelistete Literatur.

Literatur

Ferronato, B. O. & A. Georges (2023): Distribution of freshwater turtle rock art and archaeological sites in Australia: a glimpse into Aboriginal use of chelonians. – Herpetological Conservation and Biology 18(2): 374-391 oder Abstract-Archiv.

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