Kleine Moschusschildkröte, Sternotherus minor minor, ein adultes Weibchen – © Annett Werner

Munscher - 2020 - 01

Munscher, E. C., A. D. Walde, J. D. Riedle, T. Hootman, A. S. Weber, W. Osborne, J. Brown, B. P. Butterfield & J. B. Hauge (2020): Demographics of Sympatric Musk Turtles: The Loggerhead Musk Turtle (Sternotherus minor) and Eastern Musk Turtle (Sternotherus odoratus) in a Florida Spring Ecosystem. – Chelonian Conservation and Biology 19(1): 36-47.

Die Demographien der sympatrisch vorkommenden Moschusschildkröten: Der Kleinen Moschusschildkröte (Sternotherus minor) und der Östlichen Moschusscchildkröte (Sternotherus odoratus) im Quellsystem Floridas.

DOI: 10.2744/CCB-1442.1 ➚

Kleine Moschusschildkröte, Sternotherus minor, – © Hans-Jürgen Bidmon
Kleine Moschusschildkröte,
Sternotherus minor,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Kleine Moschusschildkröte (Sternotherus minor) und die Östliche Moschusschildkröte (Sternotherus odoratus) haben ein weites Verbreitungsgebiet und sie gelten als häufig innerhalb der meisten ihrer Vorkommensgebiete. Die Floridapopulationen von S. minor und S. odoratus besiedeln verschiedenste Habitate einschließlich der Süßwasserquellen und deren Abflüsse. Wir erfassten die Populationen von S. minor und S. odoratus zwischen Mai 2000 und Juli 2015 als Teil einer Langzeiterfassungsstudie über die Zusammensetzung der Süßwasserschildkrötenarten innerhalb der geschützten Quellabflusskomplexe von Zentralflorida. Für jede Spezies führten wir zuerst eine Populationsgrößenabschätzung durch. Zum zweiten quantifizierten wir die Überlebensraten und Zuwachsraten durch Jungtiere und drittens ermittelten wir die Geschlechterverhältnisse, die Biomasse und die Populationsdichten. Die Populationsabschätzung lag bei 3.417 für S. minor und 1.977 für S. odoratus. Die Geschlechterverhältnisse lagen bei ungefähr 1:1 bei beiden Spezies und die Biomasseabschätzung lag höher als bei den meisten früheren Studien. Die jährliche Überlebensrate lag bei den Männchen von S. minor höher als bei den Weichen, aber für S. odoratus traf das Gegenteil zu. Die Lamdawerte (k) verweisen auf stabile langsam wachsende Populationen für beide Arten. Die Populationszuwachsraten für S. odoratus wurden sowohl durch die Mortalitätsrate bei den adulten Weibchen wie auch durch die für die einjährigen Schildkröten beeinflusst, während jene für S. minor nur durch die Mortalitätsrate der adulten Weibchen beeinflusst wurde. Die niedrigere Reproduktionsrate bei S. odoratus könnte bedingen, dass das Überleben der jüngeren Altersklassen sich deutlicher auf die Populationserhaltung auswirkt. Gesunde Populationen von noch häufig vorkommenden Spezies sind wichtig für die Aufrechterhaltung der Gesamtlebensgemeinschaften sowie deren Funktionen, da sie die Basis für vielfältige Ökosysteme bilden. Daher ist es unerlässlich auch die Erhaltung von noch häufig vorkommenden Spezies zu fördern, um eben diese Ökosystemstrukturen und deren Service aufrecht zu erhalten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Den letzten Satz kann man nur wieder deutlich unterstreichen (siehe dazu auch den Kommentar zu McGovern & Luiselli, 2023).

Literatur

McGovern, P. & L. Luiselli (2023): Knowledge gaps and conservation priorities for west African chelonians. – Amphibia-Reptilia 44(2): 121–137 oder Abstract-Archiv.

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