Köhlerschildkröte, Chelonoidis carbonaria, – © Hans-Jürgen Bidmon

Barros - 2012 - 01

Barros, M. S., L. C. Resende, A. G. Silva & P. D. Ferreira Junior (2012): Morphological variations and sexual dimorphism in Chelonoidis carbonaria (Spix, 1824) and Chelonoidis denticulata (Linnaeus, 1766) (Testudinidae). – Brazilian Journal of Biology 72(1): 153-161.

Morphologische Unterschiede und der Sexualdimorphismus bei Chelonoidis carbonaria (Spix, 1824) und Chelonoidis denticulata (Linnaeus, 1766) (Testudinidae).

DOI: 10.1590/S1519-69842012000100018 ➚

Köhlerschildkröte, Chelonoidis carbonaria, – © Hans-Jürgen Bidmon
Köhlerschildkröte,
Chelonoidis carbonaria,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Köhlerschildkröte, Chelonoidis carbonaria und die Waldschildkröte, C. denticulata sind zwei Landschildkröten, die in Brasilien weit verbreitet vorkommen. Obwohl sie sympatrisch in verschiedenen Regionen vorkommen, bevorzugt C. carbonaria offenere Areale, während C. denticulata bewaldete Flächen vorzieht. Es lassen sich signifikante morphologische Variationen beobachten, die darauf zurückgehen, dass sie große und weitgehend unterschiedliche Lebensräume bewohnen. Daten zur Panzerform von in Gefangenschaft gehaltenen Individuen zeigen deutliche Unterschiede zwischen den beiden Arten, hauptsächlich bei der Plastronbeschilderung, in der Carapaxbreite und in der Kopflänge. Die innerartliche Variation in Bezug auf die Form ist bei C. carbonaria größer als bei C. denticulata, was eventuell einhergeht mit einem stärker ausgeprägten und komplexeren Balzverhalten. Die Panzerform bei C. denticulata ist länglicher als bei C. carbonaria, was im Zusammenhang mit den ökologischen Habitatansprüchen zu sehen ist. Diese Aspekte führen zu einer größeren Einschränkung bei der Form, und sie begrenzen den Dimorphismus. Bei C. carbonaria ist die Panzeröffnung größer als bei C. denticulata, was eine größere Formvariabilität erlaubt. Die länglichere Panzerform unterstützt die Fortbewegung von C. denticulata in dicht bewaldeten Gebieten, obwohl dieses Charakteristikum die Carapaxöffnungen reduziert und die Möglichkeit zu mehr Formvariabilität einschränkt.

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