Ägyptische Landschildkröte, Testudo kleinmanni, – © Basim Rabia

Semyenova - 2004 - 01

Semyenova, S. K., A. V. Korsunenko, V.A. Vasilyev, S. L. Pereschkolnik, L. F. Mazanaeva, A. A. Bannikova & A. P. Ryskov (2004): RAPD variation in Mediterranean turtle Testudo graeca L. (Testudinidae). – Russian Journal of Genetics 40(12): 1348-1355.

RAPD Variationen bei mediterranen Schildkröten Testudo graeca L. (Testudinae).

DOI: 10.1007/s11177-005-0056-2 ➚

Maurische Landschildkröte, Testudo graeca, – © Hans-Jürgen Bidmon
Maurische Landschildkröte,
Testudo graeca,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Polymerase-Kettenreaktion mit zufälligen Primern [polymerase chain reaction with arbitrary primers (RAPD-PCR)] wurde dazu benutzt, die intraspezifische (innerartliche) Variation bei den Mediterranen Schildkröten Testudo graeca aufzuzeigen. Diese Spezies untergliedert sich innerhalb Russlands in die in Dagestan vorkommenden Unterarten T. g. pallasi und T. g. nikolskii. Um die phylogenetischen Beziehungen mit zu erfassen, wurde die RAPD Variation auch mit der von zwei weiteren Unterarten von T. graeca (T. g. ibera und T. g. terrestris) verglichen sowie mit den Variationen von zwei nahe verwandten Testudo-Arten (T. kleinmanni und T. marginata) sowie der Vierzehen-Landschildkröte, Agrionemys horsfieldii. Die Befunde zur RAPD-Variation zeigten, dass die Tiere einer geographischen Variation unterliegen und innerhalb Dagestans weit mehr polymorph und heterogen sind als in Zentralasien. Die Proben aus Zentralasien und Dagestan unterschieden sich sowohl in der mittleren Anzahl der RAPD-Fragmente N (48,76 versus 40,40) und der Anzahl der polymorphen Fragmente P (78,7 vs. 32,3), und im Intragruppenindex (within-group similarity index) APS (0,607 vs. 0,784). Innerhalb des Taxons T. g. pallasi, wurden bei den Tieren, die aus verschiedenen geographischen Lokalitäten innerhalb Dagestans stammten, keine signifikanten Unterschiede für die N-, P- oder APS-Werte gefunden, auch nicht bei den Exemplaren, die sich durch 5 oder nur 4 Krallen an den Vorderbeinen unterschieden. Ein Dendrogramm (Stammbaum) der genetischen Übereinstimmung zwischen den Arten und Unterarten innerhalb der Studie zeigte zwei Cluster (Gruppen), eines bestehend aus den untersuchten Individuen von A. horsfieldii und das andere bestehend aus allen anderen Vertretern der Gattung Testudo. Innerhalb des zweiten Clusters standen sich T. marginata und T. kleinmanni näher als zu T. graeca. Die Individuen der vier Unterarten von T. graeca bildeten innerhalb der Art eigenständige gut abgesicherte Cluster, die deutlich machten, dass sich T. g. nikolskii und T. g. ibera (Türkei) ähnlicher sind und näher stehen als zu T. g. terrestris oder T. g. pallasii. Die möglichen Ursachen für das Auftreten von nur vier Zehen an den Vorderbeinen von Schildkröten in Dagestan und zu den verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Gattung Testudo werden diskutiert.

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