Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin, im Aquaterrarium mit Entengrütze – © Hans-Jürgen Bidmon

Levasseur - 2019 - 01

Levasseur, P. M., S. Sterrett & C. Sutherland (2019): Visual Head Counts: A Promising Method for Efficient Monitoring of Diamondback Terrapins. – Diversity 11(7): 101.

Visuelle Kopfzählung: Eine vielversprechende Methode zur effizienten Überwachung der Diamantschildkröte.

DOI: 10.3390/d11070101 ➚

Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin – © Hans-Jürgen Bidmon
Diamantschildkröte,
Malaclemys terrapin,
im Aquaterrarium
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Erfassung des Populationsstatus für Diamantschildkröten (Malaclemys terrapin spp.) ist aufgrund ihrer Ökologie und der nur eingeschränkten Anwendbarkeit der traditionellen Erfassungsmethoden schwierig. Das visuelle Abzählen der Köpfe der an die Wasseroberfläche aufgetauchten Schildkröten ist eine vielversprechende, nicht-invasive Methode zur Abschätzung der Vorkommenshäufigkeit (Abundanz) für die einzelnen Populationen über eine größere räumliche Skala hinweg, im Vergleich zu den Ergebnissen aus Fang-Wiederfangstudien und sie kann dazu benutzt werden die Parameter zu quantifizieren, die für Unterschiede in der lokalen Vorkommenshäufigkeit verantwortlich sind. Wir führten wiederholte Kopfzählungen entlang der Küste der Wellfleet Bay in Wellfleet, Massachusetts durch und analysierten die Zählungsdaten nach einem hierarchischen Modellierungsrahmen der speziell für Datenanalysen aus Wiederholungszählungen konzipiert worden war dem N-mixture model. Dieser Ansatz erlaubte die simultane Modellierung unvollständiger Zähldaten, um daraus die wirklich vorhandene Anzahl an Schildkröten abzuschätzen. Die Kopfzählrate war bei den kältesten Temperaturen und bei starkem Wind am geringsten. Die lokale Vorkommenshäufigkeit war für die geschützten Lokalitäten durchschnittlich höher als für mehr offene und windexponierte Lokalitäten und sie nahm im Lauf der Beobachtungssaison ab. Wir zeigen die Nützlichkeit für eine kombinierte Nutzung der visuellen Kopfzählung und dem N-mixture model als eine effiziente Methode zur Abschätzung der Schildkrötenhäufigkeit und verdeutlichen, dass damit auch Umweltfaktoren erfasst werden können welche die Nachweisbarkeit und Verteilung der Tiere beeinflussen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Siehe auch Breininger et al., (2019) und Selman et al., (2019).

Literatur

Breininger, D. R., E. D. Stolen, D. J. Breininger & R. D. Breininger (2019): Sampling rare and elusive species: Florida east coast diamondback terrapin population abundance. – Ecosphere 10(8): e02824 oder Abstract-Archiv.

Selman, W., S. H. Pearson & J. J. Wiebe (2019): Comparisons of Population Structure and Morphology of a Saltmarsh Keystone Species (Malaclemys terrapin) Across Coastal Louisiana. – Estuaries and Coasts 42(1): 1138-1148 oder Abstract-Archiv.

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