Westafrikanische Glattrandgelenkschildkröte, Kinixys belliana nogueyi, – © John Zoran

Luiselli - 2003 - 03

Luiselli, L. (2003): Seasonal activity patterns and diet divergence of three sympatric Afrotropical tortoise species (genus Kinixys). – Contributions to Zoology 72(4): 211-220.

Saisonale Aktivitätsmuster und Ernährungsunterschiede bei drei sympatrisch vorkommenden afro-tropischen Arten (Gattung Kinixys).

DOI: 10.1163/18759866-07204002 ➚

Stutz-Gelenkschildkröte, Kinixys homeana, – © Ivo Ivanchev
Stutz-Gelenkschildkröte,
Kinixys homeana,
frisst frische Rapsblätter
© Ivo Ivanchev

In den Regenwäldern des Nigerdeltas im südlichen Nigeria (Westafrika) kommen drei Arten von Gelenkschildkröten sympatrisch (im gleichen Biotop) vor (Kinixys belliana nogueyi, Kinixys erosa, Kinixys homeana). In dieser Arbeit wurden die saisonalen Aktivitätsmuster und Ernährungsgewohnheiten dieser Schildkröten untersucht. K. erosa und K. homeana zeigten gleiche Aktivitätsmuster, mit höchster Aktivität während der Regenzeit. Kinixys belliana konnte sogar nur in der Regenzeit gefunden werden. Es ergaben sich keine Hinweise darauf, dass die Luftfeuchte einen direkten Einfluss auf die Intensität der Aktivitäten hatte. Die Beobachtungen legen nahe, dass die Aktivität nicht durch die absolute Feuchtigkeit ausgelöst wird, sondern dass die plötzlich auftretenden Wechsel zwischen trockeneren und feuchteren Tagen, wie sie zu Beginn der Regenzeit (Ende März bis Anfang April) auftreten, dafür entscheidend sind. Insbesondere K. homeana war deutlich aktiver zu Beginn der Regenzeit. Die Nahrung aller drei Arten bestand aus Pflanzen, Früchten und Beeren, Pilzen, Ringelwürmern (Oligochaeten) und Schnecken. Spinnen wurden zwar selten aber auch von allen drei Spezies gefressen. Häufige Nahrung, die nur von K. homeana und nicht von K. erosa gefressen wurde, waren Käferlarven, Dermaptera und Termiten. K. homeana war ein größerer Nahrungsgeneralist als K. erosa und die Unterschiede in der Nahrungsauswahl waren sowohl in der Regenzeit als auch während der Trockenzeit zu beobachten. Allerdings konnten zumindest in der Regenzeit keine Unterschiede bezüglich der Nahrungsauswahl zwischen K. erosa und K. belliana festgestellt werden.

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