Huangshan-Weichschildkröte, Pelodiscus huangshanensis sp. nov., – © Song Huang und Yan An Gong

Gong - 2021 - 01

Gong, Y.-A., L.-F. Peng, S. Huang, Y.-F. Lin, R.-Y. Huang, Y.-H. Xu, D.-C. Yang & L.-W. Nie (2021): A new species of the Genus Pelodiscus Fitzinger, 1835 (Testudines: Trionychidae) from Huangshan, Anhui, China. – Zootaxa 5060(1): 137–145.

Eine neue Spezies aus der Gattung Pelodiscus Fitzinger, 1835 (Testudines: Trionychidae) aus Huangshan, Anhui, China.

DOI: 10.11646/zootaxa.5060.1.7 ➚

Huangshan-Weichschildkröte, Pelodiscus huangshanensis sp. nov., – © Song Huang und Yan An Gong
Huangshan-Weichschildkröte,
Pelodiscus huangshanensis sp. nov.,
© Song Huang und Yan An Gong

Basierend auf den Daten von sieben Exemplaren aus Huangshan, südliche Anhui-Provinz, China beschreiben wir eine neue Weichschildkrötenart aus der Gattung Pelodiscus. Die neue Art Pelodiscus huangshanensis sp. nov. unterscheidet sich dabei von den anderen Spezies aus der Gattung durch die folgenden Charakteristika:

  1. Eine kleine Größe (Maximale Carapaxlänge 101,16 mm bei einer maximalen Gesamtkörperlänge von 190 mm)
  2. Einen hohen Kiel
  3. Kleine gelb-weiße Flecken an der Kehle
  4. Durch das Fehlen der dünnen, schwarzen Streifen um die Augen
  5. Durch eine weiße, longitudinale Bänderung an beiden Seiten des Nackens bei den Jungtieren, die im Adultstadium verschwindet
  6. Ein gelblich-weißes Plastron mit nur einem dunklen Fleck in beiden Achselbereichen
  7. Viele Tuberkel auf der dorsalen Oberfläche die lediglich im Zentrum kaum hervortreten
  8. Durch ein konkaves (⌒) Entoplastron

Die phylogenetischen Beziehungen dieser Spezies innerhalb des Pelodiscus-Komplexes wurden anhand von Sequenzen der Gene für Cytochrom b (cyt b) und NADH-dehydrogenaseuntereinheit 4 (ND4) untersucht. Dabei bildete die neue Art eine eigene durch die Daten stark unterstütze monophyletische Klade. Die unkorrigierten, paarweisen Distanzvergleiche der neuen Spezies und den anderen Vertretern der Gattung Pelodiscus reichten von 5,4 % bis 9,2 % für cyt b und 4,1 % bis 7,6 % für ND4. Die neue Art erhöht die Gesamtzahl der Arten aus der Gattung Pelodiscus auf sechs, wobei fünf der Arten in China verbreitet sind und von diesen gelten drei als endemische auf China beschränkte Arten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Sicherlich kann es berechtigt sein hier von einer weiteren Art von Pelodiscus zu sprechen, aber es stellt sich trotzdem die Frage ob es sich nicht auch um eine lokale Lebensraumanpassung (Plastizität) handelt so wie es auch für andere Arten nachgewiesen wurde (siehe Fritz et al., 2005). Allerdings einen Vorteil hat diese neue Art, denn ihre geringe Körpergröße schützt sie eventuell davor für die Schildkrötenzucht zu Nahrungszwecken genutzt zu werden.

Literatur

Fritz, U., P. Siroky, H. Kami & M. Wink (2005): Environmentally caused dwarfism or a valid species - Is Testudo weissingeri Bour, 1996 a distinct evolutionary lineage? New evidence from mitochondrial and nuclear genomic markers. – Molecular Phylogenetics and Evolution 37(2): 389-401 oder Abstract-Archiv.

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