Galeotti, P., R. Sacchi, D. P. Rosa & M. Fasola (2007): Olfactory discrimination of species, sex, and sexual maturity by the Hermann's Tortoise Testudo hermanni. – Copeia 2007(4): 980-985.
Die olfaktorische Unterscheidung von Spezies, Geschlecht und Geschlechtsreife bei der Griechischen Landschildkröte, Testudo hermanni
DOI: 10.1643/0045-8511(2007)7[980:ODOSSA]2.0.CO;2 ➚
Viele Tiere beziehen verlässliche Informationen über potentielle Geschlechtspartner, einschließlich deren Spezieszugehörigkeit, deren Geschlechtsreife und Gesundheitsstatus durch olfaktorische (geruchliche) Sinnesreize. Frühere Experimente mit Schlangen und Echsen zeigten, dass die Individuen in der Lage sind, die Artzugehörigkeit, das Geschlecht und die Paarungsbereitschaft sowie die Gesundheit potentieller Partner aufgrund chemischer Signale zu erkennen. Unter der Anwendung von Auswahlexperimenten untersuchten wir, ob männliche und weibliche Griechische Landschildkröten Testudo hermanni den Geruch von Artgenossen und artfremden Individuen detektieren können und ob sie zwischen den Gerüchen arteigener, artfremder und geruchlosen Kontrollen unterscheiden können. Ebenso überprüften wir, ob sie so das Geschlecht und die Paarungsbereitschaft von Individuen anhand dieser chemischen Signale feststellen können. Wir fanden heraus, dass sowohl Weibchen als auch Männchen dazu befähigt sind, anhand des Geruchs Artgenossen von artfremden Individuen korrekt zu unterscheiden. Allerdings waren nur die Männchen dazu in der Lage, anhand des Geruchs das Geschlecht und die Geschlechtsreife potentieller Geschlechtspartner zu differenzieren.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass ein Sexualdimorphismus bezüglich der olfaktorischen Sensitivität bei dieser Spezies vorliegt, die durch eine geschlechtsspezifische Selektion bedingt wird und die Hinweise dafür liefert, dass Männchen und Weibchen unterschiedliche Kommunikationskanäle (Sinneswahrnehmungen zur Kommunikation) während sozialer Interaktionen verwenden.