Stojanovic, J. S., M. L. Nikolić, D. S. Zdravković, A. L. Zabar-Popovic, A. D. Milovanovic, D. M. Stojadinovic, J. M. Crnobrnja-Isailovic (2023): Blood cell morphology of Testudo hermanni boettgeri Mojsisovics 1889 wild populations from Serbia. – North-Western Journal of Zoology 19(2): 147-154.
Blutzellmorphologie von Testudo hermanni boettgeri Mojsisovics 1889 Wildpopulationen aus Serbien.
DOI: None ➚
Testudo hermanni boettgeri,
© Hans-Jürgen Bidmon
Die Untersuchung der Blutzellparameter von Landschildkröten in natürlichen Populationen könnte für die Überwachung ihres Gesundheitszustands nützlich sein. In der vorliegenden Studie wurde die Morphologie der Blutzellen der Östlichen Griechischen Landschildkröten in Populationen untersucht, die an drei verschiedenen Orten in Serbien leben: Cermor, Gonjiste und Kunovica. Wir analysierten die Anzahl und die morphometrischen Parameter verschiedener Arten von peripheren Blutzellen, einschließlich ihrer Länge, Breite und Zell- und Kerngröße, und verglichen die Morphologie der Blutzellen in den verschiedenen Populationen, Geschlechtern und Jahreszeiten (Frühling und Sommer). Unsere Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede in der Morphometrie der Erythrozyten und Lymphozyten bei den Östlichen Griechischen Landschildkröten verschiedener Populationen und Geschlechter, was den Einfluss dieser Faktoren auf die Eigenschaften der Blutzellen unterstreicht. Bei den Lymphozyten- und Thrombozytenzahlen wurden auch saisonale Unterschiede festgestellt, was die Dynamik der hämatologischen Parameter bei diesen Schildkröten hervorhebt. Außerdem wurden Veränderungen im Zytoplasma der Erythrozyten festgestellt, die auf mögliche pathologische Zustände hindeuten. Die Festlegung von hämatologischen Referenzintervallen für gesunde Wildpopulationen ist von entscheidender Bedeutung für die Überwachung des Gesundheitszustands, die Identifizierung von Frühindikatoren für Stress oder Krankheiten und die Ausrichtung der Erhaltungsmaßnahmen für diese Landschildkrötenpopulationen. Unsere Ergebnisse tragen zum allgemeinen Wissen über die Blutzellcharakteristiken der Östlichen Griechischen Landschildkröte bei und bieten Einblicke in mögliche Unterschiede in Bezug auf die Physiologie der Populationen.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Diese Studie verweist zumindest darauf, dass es bei den unterschiedlichen Populationen der Griechischen Landschildkröten zu populationsspezifischen Unterschieden in Bezug auf das Blutbild kommen kann. Ein Punkt, der zwar nicht direkt bei der veterinärmedizinischen Blutdiagnostik bei in Gefangenschaft gehaltenen Individuen weiterhilft, der aber doch darauf verweist, dass es solche Unterschiede geben kann und dass solche Abweichungen nicht nur pathologischer Natur sein müssen und auch der unterschiedlichen Herkunft der Individuen geschuldet sein können.
Literatur
Torres, F., E. J. Huang, J. L. Román-Carrion & G. S. Bever (2023): New insights into the origin of the Galápagos tortoises with a tip-dated analysis of Testudinidae. – Journal of Vertebrate Paleontology e2313615 oder Abstract-Archiv.
Galerien
Testudo hermanni boettgeri – Griechische Landschildkröte