McKnight, D. T., J. C. Serano , D. M. Thompson & D. B.Ligon (2022): Flooding triggers increased surface activity in a bottom-dwelling turtle. – Ecology e3868 - Online ahead of print.
Überflutungen steigern die Oberflächenaktivitäten einer ansonsten am Boden von Gewässern lebenden Schildkröte.
DOI: 10.1002/ecy.3868 ➚
Dieser Bericht hat kein Abstract schildert aber eine interessante Beobachtung und verweist einmal mehr darauf, dass auch hier exakte Standortangaben vermieden wurden um es den Wilderern schwerer zu machen die Schildkröten illegal abzusammeln. Weshalb ich hier nur eine kurze Zusammenfassung liefere. Die Beobachtung bezieht sich auf einen 50-70m breiten und während der Trockenzeit 3-4m tiefen Flusslauf mit tanninhaltigen Wasser (Schwarzwasser) mit nur wenigen Wasserpflanzen. Die Untersuchungszeit begann 11 Tage vor dem Einsetzen der Regenzeit und der ersten Überflutung und belief sich auf eine Zeit von bis zu 31 Tagen nach der ersten Überflutung, wobei der Regen am 28. Mai einsetzte und bis zum 1. Juni den Wasserspiegel um 1,5 m ansteigen ließ, wobei dieser Anstieg bis zum August bestehen blieb und sich zwischenzeitlich noch um 50-100 cm erhöhte. Pro Tag wurden dabei während der Flut etwa 27 km Suchstrecke befahren und abgesucht und danach etwa 32 km. Gesucht wurde während des Tages zwischen sieben und neunzehn Uhr. Staurotypus triporcatus wurden meist zwischen 08:30 und 16:40 Uhr beobachtet aber auch in den frühen Abendstunden wurden zwei Exemplare beobachtet. Von insgesamt 86 Individuen waren 9 juvenil, 3 kleine Adulti und Adulti ohne genaue Größenangabe 59 sowie 15 sehr große Individuen. 15 Individuen unterschiedlicher Größe konnten vor dem Abtauchen gefangen und mit passiven Sendern ausgestattet werden deren Länge lag zwischen 237 mm und 365mm bei einem durchschnittlichen Gewicht von 3,2 kg. Diese Individuen wurden nur während der Überflutung häufig an der Oberfläche beobachtet aber nicht vor der Überflutung. Deshalb gehen wir davon aus, dass Überflutung zu einer wesentlichen Verhaltensveränderung bei S. triporcatus führt, obwohl die genauen Auslösemechanismen für diese Verhaltensänderung aber bislang unklar bleiben.
Im Anschluss an diese Beobachtungen folgt eine kurze Diskussion über mögliche Ursachen die für andere Arten beschrieben wurden. Für S. triporcatus ist bekannt, dass sie karnivor sind, aber auch Früchte fressen. Ihr Hauptfutter besteht aus Apfelschnecken die sich am häufigsten in der Ufervegetation aufhalten die bei Überflutung auch zugänglicher wird, aber alle Beobachtungen von S. triporcatus wurden fast ausschließlich in der Flussmitte gemacht. Es kann auch angenommen werden, dass Überflutungen die generelle Aktivität erhöhen, sodass sie häufiger zum Atmen auftauchen. Einige Exemplare zeigten Verletzungen die auf Bisse bei Paarungsversuchen hindeuten könnten. Aus früheren Arbeiten ist bekannt, dass die Weibchen beschalte Eier von August bis März tragen können, aber über die Paarungszeit in der Wildnis ist bislang nichts bekannt. Insofern handelt es sich bei den Versuchen diese Verhaltensänderung zu deuten nur um Hypothesen die einer weiteren Abklärung bedürfen.
Insofern beschreibt dieser Bericht etwas über den bislang weniger untersuchten Zeitraum innerhalb des Jahreszyklus. Zudem sei noch angemerkt, dass der Bericht mit einigen guten Farbabbildungen ausgestattet ist.
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Staurotypus triporcatus – Große Kreuzbrustschildkröte