Rio Grande Schmuckschildkröte, Pseudemys gorzugi, – © Lawrence G. Basset

Bohannon - 2022 - 01

Bohannon, A. M. A., L. G. Bassett, S. Sirsi, A. R. MacLaren, D. H. Foley, S. R. Fritts, L. R. Pharr & M. R. J. Forstner (2022): Reproductive Characteristics of Rio Grande Cooters (Pseudemys gorzugi) in Western Texas. – Chelonian Conservation and Biology 21(2): 246-255.

Die Reproduktionscharakteristika für die Rio Grande Schmuckschildkröte (Pseudemys gorzugi) im westlichen Texas.

DOI: 10.2744/CCB-1551.1 ➚

Rio Grande Schmuckschildkröte, Pseudemys gorzugi, – © Drew R. Davis
Rio Grande Schmuckschildkröte,
Pseudemys gorzugi,
© Drew R. Davis

Die Testudines gehören zu einer Reptilienordnung die charakterisiert ist durch einen niedrigen jährlichen Jungtierpopulationszuwachs und einer sehr spät eintretenden Geschlechtsreife. Eine in Bezug auf deren Erhaltung wichtige Testudine ist die Rio Grande Schmuckschildkröte (Pseudemys gorzugi), ein Taxon das sich natürlicherweise auf die südwestlichen Vereinigten Staaten beschränkt und zeitgleich die westlichste Spezies innerhalb der gesamten Gattung repräsentiert. Eine klare Übersicht über ihre Reproduktionsbiologie in der Wildnis liefert bessere Möglichkeiten für deren Erhaltungsmanagement. Die Reproduktionsbiologie für P. gorzugi wurde bislang nur für die Black River Population im südöstlichen Bundesstaat New Mexico beschrieben. Da die Lebensweisen und Überlebensstrategien von Schildkrötentaxa sich entlang geographischer Gradienten verändern können untersuchten wir hier die Reproduktionsbiologie der Art in 3 Lokalitäten im westlichen Texas von 2017 bis 2019. Wir stellten fest, dass die Vergrößerung der Follikel im Herbst einsetzt und beschalte Eier frühestens vom 7. April bis spätestens zum 12. August nachweisbar sind. Wir fanden eine signifikant quadratische Beziehung zwischen dem Tag des Jahres und dem Maximum der Follikeldurchmesser (r(2) = 0.22, F-2, F-100 = 15.61; p < 0.05). Eine signifikante Beziehung zwischen der Größe der Schildkrötenweibchen und der Gelegegröße sowie der Eidurchmesser konnte nicht beobachtet werden. Wir lieferten den Nachweis für ein Rekordgelege bestehend aus 17 Eiern und einer ansonsten durchschnittlichen Gelegegröße von 11.4 ± 3.11 Eiern. Wir beobachteten nur einmal, dass ein Weibchen zwei Gelege pro Saison ablegte. Das kleinste tragende Weibchen mit beschalten Eiern hatte eine Plastronlänge von 179 mm. Wir beobachteten auch, dass die Chance ein tragendes Weibchen mit beschalten Eiern zu fangen Anfang Juni am größten war. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich geographische Unterschiede in Bezug zur Reproduktionsbiologie für P. gorzugi nachweisen lassen und wir heben hervor, dass es wichtig ist Verbreitungsgebiets überspannende zeitnahe Probennahmen durchzuführen. Die hier vorgelegten Daten können Überlebensabschätzungen für diese Populationen ermöglichen und liefern Informationen für Populationserhaltungspläne.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine interessante kompakte Arbeit, die klare Angaben zur Lebensweise und der Reproduktion für diese Bestände von P. gorzugi in Texas liefert. Siehe auch: Bogolin et al., (2021) und Mahan et al., (2022).

Literatur

Bogolin, A. P., D. R. Davis, R. J. Kline, & A. F. Rahman (2021): A drone-based survey for large, basking freshwater turtle species. – PLoS ONE 16(10): e0257720 oder Abstract-Archiv.

Mahan, L. B., L. G. Bassett, A. Duarte, M. R. J. Forstner & I. Mali (2022): Effects of salinization on the occurrence of a long-lived vertebrate in a desert river. – Scientific Reports 12(1): 15907 oder Abstract-Archiv.

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