Argentinische Schlangenhalsschildkröte, Hydromedusa tectifera, – © Carolina Silveira Mascarenhas

Bager - 2010 - 01

Bager, A. & J. L. O. Rosado (2010): Estimation of Core Terrestrial Habitats for Freshwater Turtles in Southern Brazil Based on Nesting Areas. – Journal of Herpetology 44(4): 658-662.

Abschätzung von terrestrischen Mindesthabitaten für Süßwasserschildkröten im südlichen Brasilien auf der Basis der Nistareale.

DOI: 10.1670/09-036.1 ➚

Argentinische Schlangenhalsschildkröte, Hydromedusa tectifera, – © Victor Loehr
Argentinische Schlangenhalsschildkröte,
Hydromedusa tectifera
© Carolina Silveira Mascarenhas

Die Nistorte dreier Süßwasserschildkrötenarten, Trachemys dorbignyi, Phrynops hilarii, und Hydromedusa tectifera wurden zwischen 1997 und 2002 an der ökologischen Station Tiam im südlichen Brasilien untersucht.

Ziel war die Erfassung der Mindesthabitatgrößen die nötig sind um die Nistplätze effektiv zu schützen. Diese Daten wurden mit denen der brasilianischen Umweltbehörden abgeglichen. T. dorbingnyi und P. hilarii legen ihre Nester in gleicher Entfernung von etwa 49.6 ± 36.3 m und 50.5 ± 30.4 m vom Ufer an. H. tectifera legt ihre Eier näher am Wasser ab. Die durchschnittliche Entfernung beträgt 12.6 ± 10.0 m.
Es wurden Kurvendiagramme erstellt um die Breite der Mindesthabitate festzulegen, in denen 90 % der Gelege der drei Arten abgelegt werden.

T. dorbignyi benötigt demnach eine 94 m breite terrestrische Habitatzone um das Gewässer, P. hilarii benötigt 79 m und H. tectifera 24 m. Im Untersuchungsgebiet hat die brasilianische Umweltschutzbehörde Mindesthabitatzonen festgelegt die ausreichend breit sind um die Nester dieser genannten Arten um diese großen Wasserkörper zu schützen.

Da die terrestrischen Schutzzonen bislang anhand der Größe der Gewässer festgelegt wurden sind diese für die Mehrzahl der Gewässer in der Gesamtregion zu schmal.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Siehe auch Kommentar Schildkröten im Fokus 1(3) 2004 ➚ Mindestanforderung für Uferhabitate.

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