Gewöhnliche Moschusschildkröte, Sternotherus odoratus, – © Hans-Jürgen Bidmon

Rowe - 2009 - 01

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Rowe, J. W., G. G. Lehr, P. M. McCarthy & P. M. Converse (2009): Activity, Movements and Activity Area Size in Stinkpot Turtles (Sternotherus odoratus) in a Southwestern Michigan Lake. – American Midland Naturalist 162(2): 266-275.

Aktivität, Bewegungen und der Aktivitätsradius bei Schlammschildkröten (Sternotherus odoratus) im südwestlichen Michigansee.

DOI: 10.1674/0003-0031-162.2.266 ➚

Gewöhnliche Moschusschildkröte, Sternotherus odoratus, – © Hans-Jürgen Bidmon
Gewöhnliche Moschusschildkröte,
Sternotherus odoratus,
© Hans-Jürgen Bidmon

Wir benutzten Radiotelemetrie, um den Aktivitätsradius und die Habitatgröße, die Habitatnutzung und die diurnale Aktivität in Abhängigkeit zur Witterung, der Umgebungstemperatur und des Geschlechts bezogen auf die täglichen Wanderungen bei 18 Sternotherus odoratus im südwestlichen Michigan zu untersuchen. Die Schildkröten bewegten sich hauptsächlich in der mit dichter Vegetation bestückten Littoralzone (flache Uferzone), und zwei Individuen nutzten zudem nasse Wiesen, die an den See angrenzten, und einen kleinen nahegelegenen Bachlauf. Der an Hand der 95 % fixierten Kernelmethode ermittelte Aktivitätsradius zeigte keine geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen, wobei jedes Individuum für 40 Tage radiotelemetrisch erfasst wurde. Die mittlere täglich zurückgelegte Wanderungsstrecke (TDDM), die während einer 12-stündigen Zeitperiode aufgezeichnet wurde, betrug 27 m und erfolgte unabhängig vom Geschlecht und den Witterungsbedingungen. Allerdings waren die saisonbedingten Temperaturschwankungen positiv mit der mittleren täglich gemessenen Carapaxtemperatur (T-s) und der TDDM positiv korreliert, was zeigt, dass an sehr kühlen Tagen die Temperatur das Bewegungsmuster begrenzte. Wir fanden, dass die Schildkröten zu jeder Tageszeit wanderten, allerdings wenn wir den Tag in vier Zeitfenster von je sechs Stunden einteilten, zeigten die Registrierungen eine Zunahme der Wanderungshäufigkeit am späten Morgen und am späten Nachmittag. Die höchste mittlere Carapaxtemperatur wurde am Nachmittag gemessen, und es gab dabei keine Geschlechtsunterschiede, wobei die Carapaxtemperatur auch immer der zeitgleich gemessenen Wassertemperatur entsprach, was nahe legt, dass dieses bimodale (morgendliche und abendliche) Bewegungsmuster nicht direkt von der Wassertemperatur beeinflusst wurde.

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