Carolina-Dosenschildkröte, Terrapene carolina, – © Hans-Jürgen Bidmon

Iglay - 2006 - 01

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Iglay, R. B., J. L. Bowman & N. H. Nazdrowicz (2006): From the Field: A comparison of two methods for studying box turtle movements. – Wildlife Society Bulletin 34(1): 208-210.

Ein Vergleich zweier Methoden, um das Wanderverhalten von Dosenschildkröten zu studieren

DOI: 10.2193/0091-7648(2006)34[208:ACOTMF]2.0.CO;2 ➚

Carolina-Dosenschildkröte, Terrapene carolina, – © Hans-Jürgen Bidmon
Carolina-Dosenschildkröte,
Terrapene carolina,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Genauigkeit der Radiotelemetrie für das Studium von Tierwanderungen wurde bislang nie vollständig analysiert. Obwohl Telemetrie eine technisch ausgereifte Methode zur Erfassung von Tierwanderungen darstellt, könnte es sein, dass die Methode nicht die Exaktheit der Spuraufzeichnungsmethode erreicht, wenn es darum geht, die zurückgelegten Strecken zu erfassen. Das Ziel dieser Untersuchung war es, nun beide Methoden bei der Östlichen Dosenschildkröte (Terrapene carolina carolina) zu vergleichen, wobei sowohl Telemetrie als auch Spuraufzeichnung eingesetzt wurden. Dazu wurden nach dem Zufallsprinzip pro Woche 20 Schildkröten ausgewählt. Jede wurde dann für 24±3 Stunden sowohl per Radiotelemetrie als auch mit der Spuraufzeichnungsmethode (Fadenspule) erfasst.. Wir bestimmten dabei den Anfang und das Ende der zurückgelegten Strecke mit GPS, um die Geradeliniedistanz für die Strecke zu bestimmen und wir verglichen diese Distanz mit der zurückgelegten Strecke die sich für die Spuraufzeichnungsmethode ergab. Die Spuraufzeichnungsmethode lieferte signifikant größere Distanzen (P < 0,001). Deshalb empfehlen wir, zukünftig zur Erfassung der Wanderungen von Dosenschildkröten die Spuraufzeichnungsmethode einzusetzen, während die Telemetrie eigentlich nur genaue Daten für die Analyse der Richtung entlang eines geradlinigen Gradienten erlaubt.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Nun diese Studie zeigt, wie Daten, die mit unterschiedlichen Methoden erhoben werden, zu beurteilen sind. Allerdings sollte von vornherein doch schon für jeden klar gewesen sein, dass die Spuraufzeichnungsmethode die größeren und genaueren Daten liefert, da GPS gestütztes Tracking bei Arten mit vergleichsweise geringer Wanderarealgröße keine Daten liefern kann, die unterhalb der Auflösung des Systems liegen, d. h. im Bereich von ± x,x Metern. Zudem kommt es bei der Telemetrie immer darauf an, in welchen Zeitabständen man die Lokalisation durchführt. Denn wenn man im Abstand von z. B. 10 Minuten ein Tier lokalisiert, dass in dieser Zeit z. B. 10 m läuft und die gleiche Strecke wieder zurückläuft, wird man gar keine Bewegung registriert haben.

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