Europäische Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, – © Hans-Jürgen Bidmon

Zuffi - 2006 - 01

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Zuffi, M. A. L., F. Odetti, R. Batistoni & G. Mancino (2006): Geographic variation of sexual size dimorphism and genetics in the European pond turtle, Emys orbicularis and Emys trinacris, of Italy. – Italian Journal of Zoology 73(4): 363-372.

Geographische Variationen beim Sexualdimorphismus und der Genetik bei der Europäischen Sumpfschildkröte, Emys orbicularis und Emys trinacris in Italien.

DOI: 10.1080/11250000600971323 ➚

 Emys orbicularis, Europäische Sumpfschildkröte – © Hans-Jürgen-Bidmon
Europäische Sumpfschildkröte,
Emys orbicularis,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Wir studierten das Ausmaß des Sexualdimorphismus (SSD) bei der Europäischen Sumpfschildkröte fast über das gesamte Verbreitungsgebiet in Italien, wozu wir acht morphologische Parameter bei 580 Emys Individuen erfassten. Wir beschreiben dabei die Populationen von Italien und den größeren mediterranen Inseln. Ein Größendimorphismus zwischen den Geschlechtern war in allen Proben nachweisbar, aber er traf nicht auf alle einbezogenen Regionen zu.. Beim SSD in den untersuchten Emys spiegeln sich sehr wahrscheinlich auch Wachstumsverläufe und die Architektur der Körpergröße zwischen den Geschlechtern im Adultstadium wider. Die italienischen Populationen ließen sich in fünf Gruppen mit morphologischen Unterschieden gliedern: (i) östliche Poebene Italien nördlich bis zu den Apenninen; (ii) Tyrrhenisches Italien; (iii) Korsika; (iv) Sardinien; und (v) südliches Italien und Sizilien. Diese Befunde sind in Einklang mit den kürzlich publizierten Daten zur Systematik der mediterranen Populationen. Einige der italienischen Populationen wurden zusätzlich mit der Restriktions-Endonuklease-Analyse der 18+28S ribosomalen DNS anhand von 43 Individuen aus acht Lokalitäten getestet. Das Auftreten eines Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus bei der rDNS konnte festgestellt werden. Morphometrische und molekulare Daten zeigten, dass sich die zwei Populationen aus Kalabrien signifikant im Vergleich zu den anderen Populationen unterschieden. In Anlehnung an die früheren mitochondrialen DNS-Analysen unterstützen unsere Ergebnisse auch die Ansicht, dass die süditalienischen Populationen von E. orbicularis unterschiedlich zu den restlichen italienischen Populationen sind, obwohl unsere Ergebnisse nicht perfekt mit den Daten der früheren Arbeiten übereinstimmen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Nun hier vermisst man etwas die klare Zuordnung, wo denn nun welche Art wirklich vorkommt, falls es überhaupt eine klare Abgrenzung und nicht nur Unterschiede auf Populationsniveau gab. Oder sollte der letzte Satz eher andeuten, dass man die Befunde so – und damit etwas mehr nach der Meinung der Gutachter – umformulieren musste, denn die Begutachtung erfolgte sicher auch durch die Autoren der vorher gehenden Publikationen?

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