Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds

Tucker - 2014 - 01

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Tucker, C. R., T. A. Radzio, J. T. Strickland, E. Britton, D. K. Delaney & D. B. Ligon (2014): Use of Automated Radio Telemetry to Detect Nesting Activity in Ornate Box Turtles, Terrapene ornata. – The American Midland Naturalist 171(1): 78-89.

Die Anwendung der automatisierten Radiotelemetrie zum Nachweis der Nistaktivität bei der Schmuckdosenschildkröte, Terrapene ornata.

DOI: 10.1674/0003-0031-171.1.78 ➚

Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds
Schmuck-Dosenschildkröte,
Terrapene ornata,
© Devin Edmonds

Wissenschaftler benutzen die Radiotelemetrie häufig zur effizienten Lokalisation ihrer Untersuchungstiere, allerdings ist die dazu benötigte Zeit immer noch erheblich, um damit große Populationen effizient und kostengünstig zu überwachen. In 2010-2011 lokalisierten wir ablegende Schmuckdosenschilkröten (Terrapene ornata) innerhalb einer großen Gruppe von besenderten Tieren. Um den Suchaufwand zu minimieren, untersuchten wir, ob die automatisierte Telemetrie und die Signalwechselmethode benutzt werden können, um Nistaktivität zu erkennen, bevor man die Schildkröten gefunden hat. Die Signalwechselmethode basiert auf dem Prinzip, dass jede Bewegung des Radiotransmitters einschließlich kleiner Bewegungen, die die Orientierung zum stationären Empfänger verändern, die Signalintensität deutlich beeinflussen kann. Unter der Verwendung von Videoaufzeichnungen von sich freibewegenden besenderten Schildkröten konnten wir nachweisen, dass die Analyse der Signalstärkenwerte benutzt werden können, um die Aktivitätsphasen der Schildkröten zu erfassen. In der frühen Nistsaison 2010 zeigten die Überwachungen mit automatisierter Telemetrie, dass einige Weibchen nachts aktiv wurden. Frühere Berichte deuteten an, dass Schmuckdosenschildkröten häufig nachts ablegen, aber ansonsten nachts inaktiv bleiben. Basierend auf diesen Informationen und aufgrund der Befunde, dass die Männchen kaum nächtliche Aktivitätsphasen zeigten, stellten wir die Hypothese auf, dass die nächtlichen Aktivitäten mit der Nistaktivität in Einklang standen. Wir überwachten folglich die Nachtaktivität der Weibchen nahezu in Echtzeit und überwachten per Hand vier nachtaktive Individuen, wobei wir drei der Tiere beim Anlegen der Nistgrube vorfanden. In 2011 lokalisierten wir wieder nachtaktive Weibchen und konnten so bei 12 von 18 überwachten Tieren die Nester lokalisieren, was in etwa der erwarteten jährlichen Reproduktionsrate in unserer Untersuchungspopulation entsprach. Wir zeigen mit unserer Studie, dass die Signal-Wechsel-Methode geeignet ist, die Nistaktivität bei der Schmuckdosenschildkröte zu erfassen, und argumentieren dafür, dass man sie auch bei anderen Arten einsetzen kann, die außerhalb ihrer regulären Aktivitätsphasen nisten.

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