Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Brian Folt

Schwartz - 2005 - 01

Schwartz, T. S. & S. A. Karl (2005): Population and conservation genetics of the gopher tortoise (Gopherus polyphemus). – Conservation Genetics 6(6): 917-928.

Populations- und Artenschutz-Genetik der Gopherschildkröte (Gopherus polyphemus).

DOI: 10.1007/s10592-005-9078-5 ➚

Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Tracey D. Tuberville
Georgia-Gopherschildkröte,
Gopherus polyphemus,
© Tracey D. Tuberville

Die Gopherschildkröte (Gopherus polyphemus) ist ein wichtiges Glied der Sandhügel-, Langnadeligen-Kiefer- und Busch-Ökosysteme in den südöstlichen USA. Obwohl sie aktuell innerhalb ihres Verbreitungsgebietes geschützt ist, schreitet der Rückgang der Populationen voran. Wir untersuchten die genetische Vielfalt an neun Microsatellitenloki bei 300 Individuen von 21 Ursprungsorten aus ganz Florida und dem südlichen Georgia. Die Schildkrötenpopulationen sind deutlich in mindestens acht genetische Abgrenzungen mit einem Differenzierungskoeffizienten F-ST = 0,24 ± 0,11 aufgeteilt. Darüber hinaus fanden wir in vier davon Anzeichen anthropogener Effekte in Form von Flaschenhalspopulationen und mutmaßlicher Vermischung (es sind Tiere aus anderen Populationen eingeschleppt worden). Aufgrund dieser Daten empfehlen wir, die Populationen zu verwalten, um die existierende genetische Struktur zu erhalten, ohne weitere Isolation von Populationen und die Einrichtung einer ganzheitlichen Datenbank, um genetische und demographische Informationen einzuschließen, die nützlich für Wiederansiedelung und Schutzzwecke sind.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Interessant wäre zu erfahren, ob die bereits vermischten Populationen schon Anzeichen von Stabilitätsveränderungen auf Populationsniveau oder bei der Anzahl der überlebenden Nachkommen zeigen. Denn es dürfte wohl sehr von der Größe der individuell abgrenzbaren Populationen abhängen, für wie lange sie ohne „fremdes Blut“ ihre individuelle Überlebensfähigkeit erhalten können. Solche Abschätzungen sollten zumindest mitberücksichtigt werden, wenn man langfristig Populationen nicht durch zu strikte Abschottung tot schützen möchte. Siehe auch: Kuo & Janzen (2004).

Literatur

Kuo, C.-H. & F. J. Janzen (2004): Genetic Effects of a Persistent Bottleneck on a Natural Population of Ornate Box Turtles (Terrapene ornata). – Conservation Genetics 5(4): 425-437 oder Abstract-Archiv.

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