Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, ein Albino-Schlüpfling – © Justin R. Perrault

Salmon - 2004 - 01

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Salmon, M., T. T. Jones & K. W. Horch (2004): Ontogeny of diving and feeding behavior in juvenile seaturtles: Leatherback seaturtles (Dermochelys coriacea L.) and Green seaturtles (Chelonia mydas L.) in the Florida current. – Journal of Herpetology 38(1): 36-43.

Entwicklung des Tauch- und Fressverhaltens bei jungen Meeresschildkröten: Lederrückenschildkröte (Dermochelys coriacea L.) und Bastardschildkröten (Chelonia mydas L.).

DOI: 10.1670/228-01a ➚

Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, – © Hans-Jürgen Bidmon
Grüne Meeresschildkröte,
Chelonia mydas,
© Hans-Jürgen Bidmon

Wir verglichen die Aktivität, das Tauchverhalten und den Jagdtrieb beim Vorhandensein von Beute bei Dermochelys coriacea und Chelonia mydas während der ersten 8-10 Wochen ihrer Entwicklung. Wir hielten die Schlüpflinge in zweiwöchigen Abständen für kurze Tests im Labor und setzten sie dann wieder zurück in den Ozean. Jede trug einen Tauchrekorder zur Aufzeichnung des Tauchprofils. Alle schwammen während der gesamten Testdauer, aber D. coriacea schwamm wesentlich langsamer als C. mydas. Dermochelys coriacea zeigte V-förmige Tauchprofile, wobei ältere Tiere schon länger und tiefer tauchten (bis 18 m) als die Jüngsten. Die Tauchprofile von Chelonia mydas waren eher flach (< 6 m) und zeigten 3 Profile (V-, S-, und U-förmig). Ältere C. mydas tauchten länger aber nur unwesentlich tiefer als die Jüngsten der Art. Dermochelys coriacea fraßen während der gesamten Zeit ausschließlich Quallen der Gattungen Aurelia, Ctenophora und nicht weiter bestimmte gelatinöse Eier. C. mydas fraßen nahe der Oberfläche an treibenden Thalassia und Sargassum (Algen), in niedriger Tiefe an Ctenophora und gelatinösen Eiern, mieden aber größere Quallen wie Aurelia. Diese Beobachtungen zeigen, dass sich das Nahrungsspektrum der Schlüpflinge beider Arten überlappt. Allerdings mit zunehmenden Alter tauchen D. coriacea immer tiefer und nutzen ein anderes Nahrungsspektrum als das, welches sich im Oberflächenwasser bietet, wo C. mydas frisst. Dieses spezifische Verhalten sorgt vermutlich dafür, dass sie sehr früh schon unterschiedliche ökologische Nischen nutzen und sich schon früh räumlich von einander separieren.

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