Rotwangen-Schmuckschildkröte, Trachemys scripta elegans, sitzt sonnend am Ufer – © Hans-Jürgen Bidmon

Rowe - 2006 - 01

Rowe, J. W., D. L. Clark, C. Ryan & J. K. Tucker (2006): Effect of substrate color on pigmentation in midland painted turtles (Chrysemys picta marginata) and red-eared slider turtles (Trachemys scripta elegans). – Journal of Herpetology 40(3): 358-364.

Effekt der Substratfarbe auf die Farbpigmentierung von Mittelländischen Zierschildkröten (Chrysemys picta marginata) und Rotwangen-Schmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans).

DOI: 10.1670/0022-1511(2006)40[358:EOSCOP]2.0.CO;2 ➚

Rotwangen-Schmuckschildkröte, Trachemys scripta elegans, – © Hans-Jürgen Bidmon
Rotwangen-Schmuckschildkröte,
Trachemys scripta elegans,
© Hans-Jürgen Bidmon

Wir zogen 120 Tage lang Schlüpflinge der Mittelländischen Zierschildkröte (Chrysemys picta marginata) sowie Rotwangen-Schmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans) entweder auf schwarzen oder weißen Substraten auf. Die spektrale Reflexion des dritten Vertrebralschildes, der dorsalen Haut des Kopfes und der laterale Bereich des Abdominalschildes wurde in 30-Tage-Intervallen zwischen dem Tag 0 und 120 gemessen. Die durchschnittliche Intensität des Carapaxes sank signifikant während der Zeit (der Panzer dunkelte nach) bei den auf dunklem Substrat gehaltenen Individuen von T. scripta, jedoch nicht bei C. picta. Die durchschnittliche Intensität des Carapaxes stieg mit der Zeit signifikant an (der Panzer hellte sich auf) bei den auf weißem Substrat gehaltenen Individuen von C. picta. Die durchschnittliche Carapaxintensität von T. scripta änderte sich nicht bei auf weißem Substrat aufgezogenen Tieren. Die durchschnittliche Intensität der dorsalen Haut des Kopfes sank signifikant bei den auf schwarzem Substrat aufgezogenen Individuen von T. scripta. Bei C. picta und T. scripta, die auf weißem Substrat aufgezogen wurden, stieg die Intensität der Haut der dorsalen Kopfregion signifikant zwischen dem Tag 0 und 120 an. Unabhängig von der Substratfarbe dunkelte während der Zeit der laterale Bereich des Plastrons bei C. picta und T. scripta signifikant nach. Bei auf weißem Substrat aufgezogenen C. picta und T. scripta tendierten die Reflexionsspektrallinien des Carapaxes und der dorsalen Haut des Kopfes dazu, hohe Werte anzunehmen (Spitzen in dem Bereich von 520-640 nm). Die hohe Reflexion war verursacht durch eine hellere Grünfärbung im Vergleich zu den auf schwarzem Substrat aufgezogenen Schildkröten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine schöne Arbeit, die wirklich mal auf reproduzierbare Weise testet, wie sich für zwei Arten die Färbung bezüglich des Untergrunds als Folge einer „Biotopanpassung“ verändert. Viele subjektive Beobachtungen deuteten zwar auch schon in der Vergangenheit auf eine solche Anpassung hin, nur waren diese Beobachtungen oft nicht nachvollziehbar oder führten manchmal sogar zu Fehlinterpretationen.

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