Spornschildkröte, Centrochelys sulcata, – © Hans-Jürgen Bidmon

Rostad - 2019 - 01

Rostad, S. J., J. Brandão, A. Ramachandran, R. C. Chien & A. W. Confer (2019): Austwickiosis in Captive African Spurred Tortoises (Geochelone sulcata) Co-infected with Cryptosporidium ducismarci. – Journal of Comparative Pathology 173: 1-7.

Austwickiose bei in Gefangenschaft gehaltenen afrikanischen Spornschildkröten (Geochelone sulcata) die co-infiziert waren mit Cryptosporidium ducismarci.

DOI: 10.1016/j.jcpa.2019.09.008 ➚

Centrochelys sulcata, – © Hans-Jürgen Bidmon
Spornschildkröte,
Centrochelys sulcata,
© Hans-Jürgen Bidmon

Dermatophilosen sind seit der Erstbeschreibung in 1915 für viele Tiere bekannt geworden. Im Jahr 2010 wurde die Gattung und Spezies die eine Dermatophilose bei Schildkröten verursachen neu beschrieben und zwar als Austwickia chelonae. Hier diskutieren wir eine Reihe von vier Vorkommen mit insgesamt acht juvenilen afrikanischen Spornschildkröten (Geochelone sulcata) die aus einer sehr großen Zuchteinrichtung stammten. Die ersten Tiere wurden im Dezember 2016 und fortlaufend bis Juni 2017 vorgestellt und dann nochmals im November 2018. Die ersten klinischen Anzeichen waren aber ursprünglich schon im Dezember 2015 beobachtet worden und zeigten sich als Schwellungen im Gesichtsbereich und durch Nekrosen am Unterkiefer die später zu einer Loslösung der Unterkiefer vom Schädel im Bereich des Unterkiefergelenks führte. Die betroffenen Schildkröten waren ausgezehrt und enthielten kaum Darminhalt und einige hatten sehr weichen Kot. Die Läsionen im Gesichts- und Kopfbereich wurden durch A. chelonae verursacht. Aber zusätzlich wurde auch noch eine Begleitinfektion mit Cryptosporidium ducismarci im Dünndarm diagnostiziert. Dieser Bericht liefert Informationen zur Pathologie und Pathogenität von A. chelonae und charakterisiert den ersten Befall einer Cryptosporidiose bei afrikanischen Spornschildkröten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Die Arbeit ist farbig bebildert und zeigt die histopathologischen Befunde. Was zudem bei dem Bild eines Tieres mit den Gesichtsläsionen auffällt ist die sehr flache Carapaxform. Zudem enthält die Arbeit auch elektronenmikroskopische Aufnahmen speziell zur Charakterisierung der Cryptosporidiose.

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