Skorpions-Klappschildkröte, Kinosternon scorpioides, links ein männliches Tier, rechts ein Weibchen – © Larissa Barreto

Rossow - 2013 - 01

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Rossow, J. A., S. M. Hernandez, S. M. Sumner, B. R. Altman, C. G. Crider, M. B. Gammage, K. M. Segal & M. J. Yabsley (2013): Haemogregarine infections of three species of aquatic freshwater turtles from two sites in Costa Rica. – International Journal for Parasitology: Parasites and Wildlife 2(1): 131-135.

Hämogregarineninfektionen bei drei Wasserschildkrötenarten aus zwei Lokalitäten in Costa Rica.

DOI: 10.1016/j.ijppaw.2013.02.003 ➚

Rotwangen-Klappschildkröte, Kinosternon scorpioides, – © Larissa Barreto
Skorpions-Klappschildkröte,
Kinosternon scorpioides,
© Larissa Barreto

Bei fünfundzwanzig Bauchstreifen-Erdschildkröten (Rhinoclemmys funerea) und acht Weißmaul-Klappschildkröten (Kinosternon leucostomum) aus Selva Verde, Costa Rica wurde nach Blutparasiten gesucht. Egel, die als Placobdella multilineata identifiziert werden konnten, wurden an Individuen beider Spezies nachgewiesen. Alle gesammelten Schildkröten zeigten in den Erythrozyten Hämogregarinen (Apicomplexa: Adeleorina), und die durchschnittliche Parasitierung (der roten Blutzellen) lag bei den Bauchstreifen-Erdschildkröten bei (0,34 % ± 0,07) und lag damit signifikant höher als bei den Weißmaul-Klappschildkröten (0,05 % ± 0,006). Bei beiden Spezies gab es keine Korrelation zwischen dem Verparasitierungsgrad und dem relativen Körpergewicht, und bei den Bauchstreifen-Erdschildkröten gab es ebenfalls keine Korrelation zur Herkunftslokalität. Zusätzlich wurde eine Schlammschildkröte (Kinosternon scorpioides) aus La Pacifica, Costa Rica untersucht, die auch positiv für Hämogregarinen war, mit einem Verparasitierungsgrad von (0,01 %). Interessanterweise waren die Parasiten, die in Kinosternon scorpioides gefunden wurden, signifikant kleiner als bei den beiden anderen Schildkrötenspezies, und sie verschoben auch nicht den Erythrozytenzellkern. Letzeres war ein konstant festzustellender Befund bei den anderen beiden Spezies, was sogar so weit ging, dass die befallenen Erythrozyten Formveränderungen aufwiesen. Hier handelt es sich um den ersten Bericht über Hämogregarinen in Schildkröten aus Zentralamerika und über Hämogregarinen in K. leucostomum, K. scorpioides und einer Spezies von Rhinoclemmys. Zusätzliche Studien sind nötig, um diese Parasiten näher zu bestimmen und ihre Ökologie zu erfassen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Anscheinend können die Schildkröten damit gut leben, denn krank schienen sie ja nicht zu sein. Hier wäre es interessant, auch die Überträger zu kennen. Denn solche Arbeiten zeigen uns ja auch, dass – wenn solche Tiere hierher importiert werden würden, auch ihre Parasiten hier landen würden.

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