Pantherschildkröte, Stigmochelys pardalis, Fundort: Windhoek, Namibia – © Victor Loehr

McMaster - 2006 - 01

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McMaster, M. K. & C. T. Downs (2006): Population structure and density of Leopard Tortoises (Geochelone pardalis) on farmland in the Nama-Karoo. – Journal of Herpetology 40(4): 495-502.

Populationsstruktur und Dichte von Pantherschildkröten (Geochelone pardalis) auf den Farmländerreien in der Nama-Karoo.

DOI: 10.1670/0022-1511(2006)40[495:psadol]2.0.co;2 ➚

Pantherschildkröte, Stigmochelys pardalis, – © Hans-Jürgen Bidmon
Pantherschildkröte,
Stigmochelys pardalis,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Pantherschildkröte (Geochelone pardalis) ist die größte der südafrikanischen Spezies, und sie hat eine weite Verbreitung, die unterschiedlichste Habitate umfasst. Es gibt einen Mangel an ökologischen Informationen über Pantherschildkröten in diesen Lebensräumen. Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Populationsdichte, der Biomasse, Geschlechts- und Alterszusammensetzung sowie der morphometrischen Daten für die Pantherschildkröten, die auf dem Farmland der halbtrockenen Nama-Karoo leben. Da vorhergehende Studien fanden, dass die Körpergrößenverteilung zwischen gemäßigteren und trockenen Habitaten schwankt, erwarteten wir, dass diese Pantherschildkröten größere Körpergrößen zeigen als Arten aus feuchteren Lebensräumen. Zusätzlich gingen wir davon aus, dass wir niedrigere Populationsdichten als in feuchteren Habitaten vorfinden würden. Insgesamt wurden 92 Pantherschildkröten gefunden, das Geschlechterverhältnis Männchen zu Weibchen lag bei 1:1,3 und wich nicht signifikant von einem ausgeglichen Verhältnis ab. Die adulten Weibchen waren in Bezug auf alle morphometrischen Kriterien signifikant größer als die Männchen. Die Pantherschildkröten waren mit Ausnahme der Jungtiere durchschnittlich größer als jene aus feuchteren Habitaten. Es ergab sich eine geschätzte Populationsdichte von 57,6 ± 4,0 Schildkröten pro 5500 ha Fläche, die anhand einer Fang-Wiederfang Studie in Kombination mit Radiotelemetrie ermittelt worden war. Die Dichte der Schildkröten war also mit 0,017 Schildkröten/ha und einer Biomasse von 0,002 kg/ha als extrem niedrig einzustufen. Die Populationsdichte und die Biomasse waren damit wesentlich niedriger im Vergleich mit Pantherschildkrötenpopulationen aus feuchteren Regionen. Dies ist bedeutend für das Verständnis der Fitnessparameter und für die Erhaltungsmaßnahmen für die Spezies in semiariden Habitaten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Leider geht die Studie in keiner Weise auf die Auswirkungen der Landbewirtschaftung in Bezug auf die Schildkröten ein, denn gerade auf Farmland ist davon auszugehen, dass Bewässerung, Rodung etc. auch einen Einfluss haben können. Insbesondere dann, wenn die Bewirtschaftung schon über einen langen Zeitraum besteht.

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