Strahlenschildkröte, Astrochelys radiata, ein Männchen frisst Blätter des Spindelstrauchs oder Pfaffenhütchens, Euonymus europaeus, – © Hans-Jürgen Bidmon

Leuteritz - 2005 - 01

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Leuteritz, T. E. J., T. Lamb & J. C. Limberaza (2005): Distribution, status, and conservation of radiated tortoises (Geochelone radiata) in Madagascar. – Biological Conservation 124(4): 451-461.

Verteilung, Status und Schutz der Strahlenschildkröte (Geochelone radiata) in Madagaskar.

DOI: 10.1016/j.biocon.2005.02.003 ➚

Strahlenschildkröte, Astrochelys radiata, – © Hans-Jürgen Bidmon
Strahlenschildkröte,
Astrochelys radiata,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Strahlenschildkröte, Geochelone radiata, ist eine der vier in Madagaskar endemischen Landschildkröten und besiedelt ein schmales Band trockenen Dornbuschwaldes entlang der Südwestküste der Insel. Von indigenen Völkern traditionell gemieden wird sie jetzt regelmäßig als Nahrungsquelle abgesammelt. Eine realistische Schätzung der menschlichen Nutzung bleibt jedoch problematisch und wird durch die begrenzten, überholten Statistiken verhindert, die für die Schildkrötenpopulationen vorliegen. Um den Status und die Verbreitung der Landschildkröten zu aktualisieren, haben wir eine Serie von Transekten an sieben Gebieten entlang ihres Verbreitungsgebietes eingerichtet und eine Markierungs-Wiederfang-Studie an einem dieser Orte (Kap Sainte Marie) durchgeführt. Das Schildkrötenverbreitungsgebiet reicht aktuell südlich von Tular bis zum östlich vom Kap Sainte Marie, mit Dichten, die von 27 bis 5744 Schildkröten pro km2 geschätzt werden. Die Markierungs-Wiederfang-Schätzung von Kap Sainte Marie (1905-2105 Schildkröten pro km2), lag wesentlich höher als die Schätzung des Transektes (654 Schildkröten pro km2), obwohl das vergleichbar mit dortigen aktuellen Fängen (1438) ist. So werden unsere Transekt-Dichten möglicherweise irrtümlich unterschätzt, und aus diesen Daten kalkulieren wir konservativ eine totale Population von 12.000.000 Strahlenschildkröten. Wir haben außerdem mitochondriale DNA Sequenzen (ND4 Gen) für die Individuen von zwei Orten untersucht, um eine vorläufige Bewertung der genetischen Variation über das Verbreitungsgebiet zu erstellen. Nur zwei ND4 Haplotypen wurden entdeckt, der häufigere Haplotyp ist bei 13 von 14 Individuen vorhanden. Wir bieten verschiedene Empfehlungen zum Schutz an unter Berücksichtigung unserer Resultate.

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