Strahlenschildkröte, Astrochelys radiata, ein Männchen frisst Blätter des Spindelstrauchs oder Pfaffenhütchens, Euonymus europaeus, – © Hans-Jürgen Bidmon

Kolesnik - 2017 - 02

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Kolesnik, E., J. Dietz, K. O. Heckers & R. E. Marschang (2017): Detection of Intranuclear Coccidiosis in Tortoises in Europe and China. – Journal of Zoo and Wildlife Medicine 48(2): 328-334.

Der Nachweis einer intranukleären Kokzidiose bei Landschildkröten in Europa und China.

DOI: 10.1638/2016-0054R1.1 ➚

 Centrochelys sulcata, – © Hans-Jürgen Bidmon
Spornschildkröte,
Centrochelys sulcata,
© Hans-Jürgen Bidmon

Die intranukleäre Kokzidiose bei Landschildkröten (TINC) wurde in Assoziation mit mehreren systemischen Erkrankungen für die unterschiedlichsten Arten von Landschildkröten beschrieben. TINC wurde bei zahlreichen Landschildkröten in den USA nachgewiesen. Es gibt aber nur wenige Berichte über das Vorkommen bei tropischen Landschildkröten in Deutschland und aus Asien. Unter Anwendung eines Echtzeit- PCR-Assays untersuchten wir Proben von 1011 Landschildkröten auf das Vorhandensein von TINC. Die Proben stammten von Tieren aus Gefangenschaftshaltungen in Europa und China. Kokzidien wurden insgesamt bei 27 Schildkröten nachgewiesen (2.7 %) einschließlich der Erstbeschreibung einer Kokzidiose bei einer Breitrandschildkröte (Testudo marginata), der Griechischen Landschildkröte (Testudo hermanni), der afrikanischen Spornschildkröte (Centrochelys sulcata) und der Waldschildkröte (Chelonoidis denticulatus). Der höchste Prozentsatz an TINC-positiven Schildkröten trat bei der Strahlenschildkröte (Astrochelys radiata) auf. Obwohl die Prozentzahl der positiven Tiere relative niedrig ist zeigt diese Studie das TINC global verbreitet bei in Gefangenschaft gehaltenen Schildkröten vorkommt und sie erweitert das Wirtsspektrum für dieses Pathogen.

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